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Cherry Pie Bars – oder wie man eine nervige Unterhaltung beendet

Juli 30, 2014

Falls Ihr einfach mal eine Unterhaltung beenden wollt, lautet die Antwort übrigens „Ich will damit backen!“ Schon wird Euer Gegenüber eifrig mit dem Kopf nicken und Euch zustimmen! Super, oder?

Cherry Pie Bars mit Sahne

Letzte Woche war ich im Supermarkt und wollte für einen Pie SCHNELL noch ein paar Kirschen holen. Ich stand also vor den Kirschen und dachte nach. Wie viele Kirschen brauche ich überhaupt und wie schaffe ich es mit möglichst wenig Aufwand, nur die besten Früchte aus dem riesigen Berg zu fischen ohne dabei klebrige Finger zu bekommen?

Aber glaubt bloß nicht, dass man im Supermarkt in Ruhe denken kann. Wozu die Verkäufer fragen, wenn da ein anderer Kunde vor den Früchten steht.

Kirschen

Die erste Kundin sprach mich an und fragte mich, wo denn hier die Waage sei. Schließlich müsse sie wissen, ob auch wirklich 500 g in der Packung seien und nicht noch 495 g. Ja, was weiß ich denn! Ich schickte sie weg mit „vielleicht irgendwo dahinten“ und überlegte erneut, ob wohl 200 g Kirschen reichen würden. Dabei habe ich gar keine Vorstellung, ob 200 g besonders viel oder wenig für einen Pie sind.

Eier

Kurze Zeit später kam sie wieder, wühlte neben mir in den Blaubeerschälchen und sagte: „Da ist gar keine Waage.“

Ich: „Hmm, ach so. Ja tut mir leid.“

Sie: „Schmecken denn die Kirschen?“

Ich : „Äh, ich habe diese hier jetzt noch nicht probiert. Aber ich habe bereits letzte Woche beim Aldi welche gekauft und die waren wirklich lecker.“

Sie: „Ja aber DIE kommen doch aus der TÜRKEI!!!“


Verrückt, das auch in der Türkei Kirschbäume wachsen!
Ich: „Öm ja. Aber die letzten schmeckten wirklich sehr gut, weil sie richtig knackig waren. Das mag ich gerne. Nicht so komisch weich, wissen Sie?“

Sie: „Ja aber sie kommen aus der T Ü R K E I…“


Den Geographiekenntnissen von REWE nach zu urteilen, liegt die Türkei genau wie Italien sicherlich auch in unserer Region. Man ey, nun lass mich hier meine Kirschen aussuchen.

Ich in einem besonders unschuldigen Tonfall: „Na ja, ich will sie zum Backen nehmen und damit kann man ja nichts falsch machen, oder?“
Sie nickt eifrig mit dem Kopf: „Neiinnnnnnn, also damit kann man ÜÜÜÜÜÜBERHAUPT NICHTS verkehrt machen“

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Als ich mich gerade wieder entspannte und dabei besonders schöne Kirschen in mein Beutelchen füllte, sprach mich die nächste Kundin an.

Sojajoghurt Eier Zitrone

Kundin: „die Kirschen sind aber billig. Ob die wohl was taugen?“

Ich: „Äh, keine Ahnung. Sie sehen gut aus. Was kosten denn Kirschen sonst so?“

Kundin vollkommen empört: „Also das Kilo kostet mindestensssssssss 8-9 Euro.“

Ich: „Aha!“

Kundin: „Ja, also hier, hier kostet es nur knapp, warten Sie…, hier kostet es nur 5 Euro. Also ich weiß ja nicht, aber die Kirschen kommen ja auch aus der Türkei.“

Ich: „ich will mit ihnen backen.“

Kundin: „Ach so, na dann.“

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Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich beeilt habe, die Kirschen in den kleinen Plastiksack zu füllen, damit mich nicht die nächste Kundin fragt, ob die Kirschen wohl schmecken würden, denn schließlich kämen sie ja aus der Türkei.

In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit habe ich mich dann gegen einen klassischen Cherry Pie entschieden, sondern für kleine leckere Cherry Pie Bars. Muss ja keiner wissen, dass es mir eh zu aufwendig ist und ich mich scheue, den Deckel oder wie man es nennt, auf die Früchte zu klatschen.

Das Gute an den Bars ist nämlich, dass auch jemand mit weniger Backtalent die kleinen Kirschteilchen machen kann. Man benötigt für das Rezept noch nicht mal Handrührgerät sondern kann seine Hände, eine, Schneebesen, Gabel oder Löffel benutzen. Super, oder?

Rasch mit den Händen einen Mürbeteig kneten, in die Form drücken, anbacken, in der Zwischenzeit die Kirschen entsteinen und die Füllung anrühren, anschließend alles auf den angebackenen Boden schütten, Streusel rüber, wieder in Ofen und zu Ende backen. Fertig!

Den Kuchen sollte man übrigens unbedingt in mundgerechte Stücke schneiden, da er – großer Nachteil – ziemlich krümelig ist. Aber ansonsten schmeckt er wirklich lecker, trotz türkischer Kirschen ;-)

P.S.
Was ich übrigens nicht empfehlen kann, ist die Amaretto-Kokos-Sahne (siehe Bild).

P.P.S. Und jetzt erkläre mir bitte noch einmal einer, weshalb es absolut okay ist, mit türkischen Kirschen zu backen. Ich meine, ob ich nun mit ihnen backe oder sie so esse. Unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten sollte das… aber gut, lassen wir das!

 

Cherry Pie Bar

Für den Teig*

  • 130 g Butter / Margarine
  • 70 g Puderzucker
  • 110 g Reismehl
  • 50 g Buchweizenmehl
  • 60 Maismehl
  • 30 g Kartoffelstärke
  • 30 g glutenfreie Haferflocken
  • Zitronenschale (von 1 Zitrone)

 

Für die Füllung

  • 2 Eier
  • 70 g brauner Zucker
  • 50 g Reismehl
  • 140 Sojajoghurt (natur) oder anderer Naturjoghurt nach Wahl
  • Saft einer Zitrone
  • 1 Prise Salz
  • 2 handvoll frische Kirschen (ich habe sie natürlich nicht gewogen), entsteint

 

Den Ofen auf 180° Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Backform (z. B. 22 x 22 cm) einfetten oder mit Backpapier auslegen.

In einer großen Schüssel alle Zutaten für den Teig bis auf die Haferflocken vermengen und mit den Händen zu einem Klumpen formen. Die Hälfte des Teigs beiseite stellen. Die andere Hälfte mit den Finger auf den Boden der eingefetteten Backform drücken. Das muss nicht besonders schön aussehen, es sollte nur einigermaßen gleichmässig sein. Den Teig in den Ofen geben und für ca. 15 Minuten backen (die Ränder sollten ganz leicht hellbraun sein).

Unter die restlichen Teig die Haferflocken mischen. Mit den Händen Streusel formen und kühl stellen (außer Ihr seid sehr schnell).

Während der Boden bäckt, die Zutaten der Füllung – bis auf die Kirschen – in er Schüssel verrühren.

Die Form mit dem Boden aus dem Ofen nehmen und die Füllung drauf gießen. Nun rasch die Kirschen gleichmäßig auf der Masse verteilen und mit den Streuseln toppen.

Den Kuchen erneut in den Ofen stellen und bei 180°C ca. 25-30 Minuten backen (je nach Ofen variiert die Backzeit natürlich, daher unbedingt die Stächenprobe machen).

Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und komplett auskühlen lassen. Gut verschlossen hält der Kuchen sich ca. 3 Tage.

 

* Hinweis: der Kuchen lässt sich alternativ auch mit Eurem Lieblingsmürbeteig und Streuseln backen. Nehmt das Rezept als Richtlinie und varriert bei den Zutaten nach Belieben. Statt Kirschen kann man auch gut Pfirsiche oder Blaubeeren nehmen. 

  1. Liebe Christine,

    vielen lieben Dank für deine Kirschen-Geschichte, die mir ganz unerwartet den Tag versüßt hat. Und das, obwohl ich doch gar keine Kirschen mag!

    Ich bin schon gespannt, was der nächste Obst-Einkauf mit sich bringt.

    Liebe Grüße,
    Jen

    1. Bestimmt geht es auch mit Kirschen aus dem Glas! Ich mag Kirschen aus dem Glas nicht so gerne, weil sie mir zu weich sind. Auf jeden Fall solltest Du sie sehr gut abtropfen lassen, da sie sonst ggf. zu viel Flüssigkeit abgeben.

      1. Ich habs jetzt mit Kirschen aus dem Real ;-) ausprobiert – saulecker! Bislang hatte ich mich an die glutenfreien Haferflocken noch nicht rangetraut – aber mir gehts prima, gut vertragen und es hat allen anderen auch geschmeckt! Danke für den Tipp :-)

        1. Jeppiiiiiii!!!! Mensch, das ist ja super. Da freue ich mich gleich doppelt. Erstens, dass es Dir geschmeckt hat und Du es vertragen hast und zweitens, dass Du Dir noch mal die Zeit genommen hast, um ein Feedback zu schreiben. Vielen Dank!

    1. Oh wie schön, dass es Dir gefällt. Mich stört die Stärke in den Fertigmischungen auch sehr. Erstens braucht der Körper die Stärke nicht und zweitens schmeckt sie unangenehm penetrant heraus.

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