Während ich vor einiger Zeit tatsächlich noch kein großer Auberginenfan war, bin ich inzwischen von dem Gemüse ganz begeistert. Die kleine dunkelvioletten Früchte lassen mein Herz höher schlagen, nicht nur wegen der wunderschönen Farbe. (An dieser Stelle möchte ich übrigens einwerfen, dass sich aubergine als Haarfarbe bis auf sehr wenige Ausnahmen sooooooo gar nicht eignet).
Mein neustes Auberginenlieblingsgericht ist eine Suppe, die fast vegan ist! Die Suppe ist nur daher beinahe vegan, weil ein Klacks Honig hinein gerührt wird. Veganer werden jetzt sicherlich aufschreien, dennoch habe ich das Rezept als vegan getaggt. Ja, ich weiß sehr wohl, dass auch Bienen Tiere sind, Honig ein Produkt von ihnen ist und somit nicht in die vegane Ernährung passt, aber trotzdem. Ich hätte sonst nämlich eine weitere Rezeptkategorie eröffnen müssen und dazu hatte ich keine Lust.
Also, wo waren wir? Ach ja, die Suppe! Die ist wirklich der Knüller, passt sie doch perfekt in das Hamburger Schietwetter, dass seit Wochen durch grauen Himmel und viel Nässe besticht. Schön geht irgendwie anders. Ich will mich gar nicht so sehr über das Wetter beklagen, da es eindeutig auch Vorteile hat, wenn nicht stets die Sonne scheint. Seien wir ehrlich. Bei Regen verspüre ich kein bisschen Wehmütigkeit, wenn ich während der Arbeitszeit aus dem Fenster schaue. Nein, ich freue mich sogar, dass ich im Trockenen sitze. Gut, daheim wäre es noch schöner. Da ich aber leider keinen Milliardär als Mann habe, muss ich wohl oder übel Arbeiten gehen, anstatt daheim die Vollzeitbloggerin zu spielen.
Gerade an kalten, nassen Tagen, finde ich Suppe ganz lecker. Außerdem hält sich der Arbeitsaufwand in Grenzen, was ich doch sehr schätze.
Die Auberginen und Kichererbsen köcheln einige Zeit vor sich hin, während man in der Zwischenzeit gemütlich auf dem Sofa ein Buch lesen kann (wer keine blutrünstigen Krimis mag, dem kann ich „Ostseesühne“ empfehlen). Danach wird das Ganze einfach püriert, es ist also idiotensicher einfach. Normalerweise bin ich bei Pürierten immer etwas skeptisch, mehr als einen Teller schaffe ich davon nicht.
Die Auberginen-Kichererbsensuppe hingegen habe ich bereits mehrfach gekocht und glatt drei Tage hintereinander gegessen! Das will was heißen. Lasst Euch bitte nicht von den Fotos abschrecken, denn so wirklich appetitlich wirkt das Süppchen auf Grund seiner Farbe nicht. Dafür schmeckt es umso besser.
Die Auberginen werden mit ein wenig Currypulver, Zwiebeln und Knoblauch zunächst im Topf angebraten, wodurch ein feines Röstaroma entsteht, dass der Suppe den gewissen Kick gibt. Während die Kichererbsen der Suppe eine ordentlich Struktur verleihen, sorgt der Honig für eine angenehme Süße. Ich habe mich für einen kräftigen Kastanienhonig entschieden, da in Kombination mit der Röstung des Gemüses ein ganz rauchiges Aroma entsteht. Wem Suppe alleine zu wenig ist, dem kann ich wärmsten ein kleines Stück Lachs aus dem Ofen dazu empfehlen (natürlich hat es dann überhaupt nichts mehr mit vegan gemein). Ich habe den einen Abend einfach ein großes Stück frisches Lachsfilet (schön, dass die Autokorrektur Lachfilet daraus machte, hahaha, so unwitzig) beim Fischmann gekauft und den Fisch mit ein wenig Salz für ca. 20 Minuten im Ofen gebacken. Dazu ein Glas Rotwein und der Abend ist zumindest aus kulinarischer Sicht ein voller Erfolg!
Cheers, xoxo
P.S. Wer auf eine vegane Ernährung achtet, der sieht über meinen Fauxpas hinweg und ersetzt den Honig einfach durch Reissirup. Ist bestimmt genau so lecker.
Curry Auberginen-Kichererbsensuppe
- 1 große Zwiebel, grob gewürfelt
- 1 EL Kokosöl (oder Öl Deiner Wahl)
- 1 kleines Stück Ingwer (Daumengroß)
- 1 Chili oder Peperonischote
- 2 EL scharfes Currypulver (wenn Du nicht so gerne scharf ist, fange erst mal nur mit 1 TL an)
- 1 große Aubergine (oder zwei kleine; 700 g), grob würfeln
- 2 mittelgroße Tomaten, Strunk entfernen
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Dosen Kichererbsen (abgießen und ordentlich abspülen)
- 1 Dose Kokosmilch (400 ml; einen kleinen Teil zum Dekorieren aufbewahren)
- 1 l Wasser
- 2 TL Honig
- Meersalz zum abschmecken
- Frischer Koriander
- In einer Küchenmaschine die Tomaten, den Ingwer, die Peperoni / Chili und den Knoblauch zu einer feinen Paste mahlen.
- In einem großen Topf das Öl bei mittlere Hitze erwärmen und die Zwiebeln mit dem Currypulver und den Auberginen glasig anbraten. Dabei aufpassen, dass das Curry nicht verbrennt.
- Die Tomaten-Ingwerpaste und die Kichererbsen hinzugeben und ebenfalls anbraten (ca. 3-5 Minuten). Dadurch entsteht ein wundervolles Röstaroma, dass der Suppe den gewissen Kick gibt.
- Die Kokosmilch (ca. 350 ml, ein kleinen Rest aufsparen) mit dem Honig und das Wasser hinzugeben. Etwas Salz hinzugeben (ca. ½ TL Meersalz – Achtung: bei Jodsalz sparsamer starten). Die Suppe bei geschlossenem Deckel ca. 30-45 Minuten bei reduzierter Hitze köcheln lassen.
- Die Suppe mit einem Zauberstab cremig püriere. Mit Salz abschmecken und ggf. noch etwas Currypulver unterziehen.
- In Schalen servieren und mit der restlichen Kokosmilch und dem Koriander garnieren. Wer mag, streut noch ein paar Chiliflocken über die Suppe.