Als wir letztes Jahr im Herbst einige Tage im Nordwesten Oregons waren, entschlossen wir uns auf Grund des schlechten Wetters zu einem Ausflug. Das Wetter an der Küste ändert sich quasi nach jedem Kliff.
Da es in Astoria und Warrenton regnete und so grau war, wie heute hier in Hamburg, entschlossen wir uns nach, gen Süden ins knapp 100 km entfernte Tillamook zu fahren.
Tillamook ist eine Kleinstadt, die ich nicht gerade als attraktiv bezeichnen würde. Allerdings liegt in ihr die berühmte Käsefabrik, die weit über die Grenzen Oregons bekannt ist. Neben Käse, werden auch diverse andere Milchprodukte wie Joghurt oder Eiscreme produziert. Der Eintritt in die Käsefabrik ist kostenlos und lohnt sich, wenn man gerade in der Gegend ist. Durch riesige Fenster kann man aus dem 1. Stock auf einen Teil der Käsefabrik blicken und dabei beobachten, wie der Käse automatisch verpackt wird. An verschiedenen Stationen stehen Mitarbeiter, welche die Verarbeitung kontrollieren, um so den Qualitätsstandard sichern. Neben einem großen Verkaufsraum, in dem man sich mit den käsereieigenen Produkten eindecken kann, werden auch gleich die passenden Begleiter wie (glutenfreie!) Cracker, Marmeladen, Wein und anderes angeboten.
Wer hungrig ist, bekommt im hauseigenen Café schmackthafte Sandwiches, Suppen und andere Snacks serviert.
Nachdem wir uns ein wenig Käse und andere Leckereien gekauft und uns mit warmen Sandwiches gestärkt haben, zog es uns trotz des bewölkten Himmels ans Wasser. Wir wollten uns einfach gerne noch ein wenig bewegen und uns unbedingt den Leuchtturm von Cape Meares anschauen, der auf einem Kliff liegt. Ich mag Leuchttürme gerne, auch wenn ich gar nicht so genau weiß, was mich an ihnen tatsächlich fasziniert.
Es gibt einen kleinen Rundweg vom Parkplatz zum Leuchtturm, an dem alle paar Meter immer wieder Schautafeln stehen, welche auf die zahlreiche Fauna und Flora hinweisen. Offensichtlich waren die Wale, Vögel und Seelöwen aber alle gerade verreist, sodass wir nur auf das graue Meer blickten, das trotz des Windes und der Wellen beruhigend auf uns wirkte. Ich muss schon sagen, dass ich etwas enttäuscht war. Solche Informationstafeln wecken nämlich immer große Erwartungen in mir. Wehe, es schwimmt dann nicht der Wal vorbei, dann sinkt meine Laune ins bodenlose.
Der Wind lud uns nicht gerade ein, auf einer der Parkbänke Platz zu nehmen, sodass wir uns entschlossen, lieber noch einmal durch den kleinen Küstenort Oceanside zu schlendern. Bereits auf dem Hinweg zum Leuchtturm konnte ich einen Blick auf den Hang erhaschen, an dem zahlreiche Häuser in unterschiedlichen Farben und Formen stehen. Ein bisschen erinnerte es mich an Italien und für einen Moment stellte ich mir vor, wie turbulent es hier wohl im Hochsommer zugehen mochte.
Viel los war in Oceanside nicht, Geschäfte gab es kaum, immerhin ein Postamt und drei Restaurants. Am Strand waren für diese Jahreszeit allerdings überraschend viele Menschen. Ein Paar hatte es sich mit Campingstühlen am Strand gemütlich gemacht und ein kleines Lagerfeuer angezündet, während eine fünfköpfige Familie samt Hund auf einer Picknickdecke saß und Sandburgen baute. Etwas abseits stand eine größere Gruppe Kanuten, die trotz des etwas windigen Wetters kurz zuvor auf dem Wasser unterwegs gewesen war. Wir vertraten uns ein wenig Beine, beobachteten die Möwen und Kitesurfer und kehrten schließlich etwas durchgefroren zu unserem Auto zurück.
Auch wenn das Wetter nicht gerade perfekt war, so haben wir unseren Ausflug sehr genossen und tatsächlich darüber philosophiert, ob wir uns das nächste Mal nicht eine Ferienwohnung in Oceanside mieten sollte. Mit Meerblick, versteht sich!
Habt ein schönes Wochenende,
xoxo
Christine
Also die Käsefabrik ist tatsächlich eine Reise wert, alleine schon weil es da tolles Eis gibt :-)
Da bekomme ich direkt wieder Fernweh.
Komm, lass uns am besten gleich morgen früh ins nächste Flugzeug steigen. Man kann niemals genügend Eiscreme essen. Und WLAN gibt es dort übrigens auch, sodass einem „modern work place“ nichts mehr im Wege steht ;-)