Sollte Euer Mann am Samstag vom Markt mit zwei Kilo Tomaten statt einem Fenchel und zwei Paprika Heim gekommen sein, es war nicht seine Schuld!
Heinzi vom Vierländer Gemüsestand hat die Tüten vertauscht. Die sehen aber auch ähnlich aus!
Ich habe natürlich erst mal geschaut, ob in meiner Tüte auch ja die Aprikosen und der rote Feldsalat lagen.
Die Aprikosen brauchte ich nämlich für den Lammeintopf, der am Wochenende den Spätsommer oder gar Frühherbst einläutete. Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass der Sommer noch etwas länger bleibt, aber so lange es sonnig ist, will ich mich über die kühleren Temperaturen mal nicht beschweren.
Immerhin konnte ich so gleich mal das Rezept des Lammeintopfs aus meiner neuen Food & Travel ausprobieren. Ich sammele Kochbücher und Magazine ja wie andere Leute Briefmarken. Meistens blättere ich sie nur durch, lasse mich inspirieren und koche dann aber doch wieder frei Schnauze. Dieses Mal wollte ich mich aber unbedingt ans Rezept halten.
Es ist mir mäßig gut gelungen, was aber vor allen Dingen daran lag, dass es keine Okraschoten gab und ich den Grantapfel schlicht und ergreifend vergessen habe. Ihr wisst ja, ich schreibe keine Einkaufszettel. Und wenn doch, dann lasse ich sie schön zu Hause liegen. Statt Lammnacken habe ich Lammkeule verwendet und die Sache mit den Gewürzen… nun ja. Das Paprikapulver war leider aus! Ich hätte schwören können, dass die Packung noch voll war, als ich das Haus verließ. Kaum komme ich wieder, ist das Glas leer. Ich habe dann ein wenig experimentiert und die Paprika durch etwas Curry ersetzt.
Das Ergebnis war auf jeden Fall wunderbar. Der Eintopf hat eine leicht säuerlich-erfrischende Note, das Fleisch ist zart und die Früchte geben dem ganzen einen leicht süßlichen Touch! Wer nicht weiß, dass Aprikosen und getrocknete Pflaumen in dem Eintopf sind, wird sich schwer tun, dies herauszuschmecken. Ich bin von beiden kein besonders großer Fan und war zunächst skeptisch, ob die Früchte das Gericht nicht zu sehr dominieren. Ganz im Gegenteil, sie harmonieren ausgezeichnet mit den Tomaten, der Paprika und den Kichererbsen. Wer es etwas süßer mag, sollte unbedingt getrocknete statt frische Aprikosen verwenden. Das macht es übrigens auch leicht, den Eintopf im Winter zu kochen. Davon mal ganz abgesehen, sollen getrocknete Aprikosen übrigens ebenso gesund sein wie getrocknete.
Lasst es Euch schmecken und habt noch eine tolle Woche!
P.S. Ihr mögt kein Lamm oder ernähert Euch vegetarisch / vegan? Lasst das Fleisch einfach weg und gönnt Euch im Zweifel ein Schälchen Reis dazu. Es ist mindestens genau so lecker!
Aprikosen-Lamm-Topf mit Kichererbsen und Paprika
500 g Lammkeule (mit Knochen)
1 Dose gehackte Tomaten
250 g gekochte Kichererbsen (alternativ 1 Dose Kichererbsen)
1 gelbe Paprika, klein gewürfelt
1 rote Paprika, klein gewürfelt
300 g frische Aprikosen (alternativ getrocknete, ungeschwefelt), entkernt und halbiert
8 trocken Pflaumen, vierteln
1 Gemüsezwiebel, klein gewürfelt
4 Frühlingszwiebeln, in Ringe schneiden
4 Knoblauchzehen, fein gehackt
2 Peperonieschoten (optional, meine waren nicht scharf)
1 TL Chiliflocken (optional)
1-2 EL Currypulver
1/2 TL gemahlener Ingwer
1/2 TL gemahlener Koriander
3 Stengel Rosmarin
Meersalz
Olivenöl
Honig / Zucker zum Abschmecken
Petersilie oder Koriander zum Dekorieren
Dazu passt: Basmatireis oder Brot
- In einen großen (Schmorr)topf einen Schuss Olivenöl geben und bei mittlere Hitze erwärmen.
- Das Lammfleisch mit Meersalz einreiben und in einem Stück kurz scharf im Topf anbraten. Wenn es von allen Seiten angebraten ist, aus dem Topf nehmen und auf einen Teller legen.
- In dem gleichen Topf erneut Olivenöl bei mittlere Hitze erwärmen und das Currypulver, den gemahlenen Ingwer und Koriander hinzugeben. Umrühren und dabei aufpassen, das die Gewürze nicht anbrennen.
- Anschließend die Paprika, Zwiebeln, Aprikosen, Peperonischoten und Knoblauch hinzugeben und ca. 5-8 Minuten dünsten lassen. Dabei immer wieder umrühren.
- Nun das Fleisch in den Topf setzen. Die Tomatenstücke, Romarinstengel, Chiliflocken und Kichererbsen hinzugeben.
- Mindestens 30 Minuten bei niedriger Stufe köcheln lassen. Hin und wieder schauen, ob das Gemüse nicht ansetzt, sonst umrühren. Sollte wiedererwartend keine Flüssigkeit im Topf sein, etwas kochendes Wasser hinzugeben.
- Nach 30 Minuten die Trockenpflaumen hinzugeben und einmal abschmecken. Ggf. etwas Meersalz hinzugeben.
- Optional: je nach Zuckergehalt des Gemüses / Obst kann das Gericht relativ säurereich sein. Dann einfach etwas Honig / Zucker / Reissiurp hinzugeben.
- Weitere 30 Minuten ziehen lassen und nochmals abschmecken.
- Rosmarinstengel und Fleisch aus dem Topf nehmen. Das Fleisch mit einem Messer in kleine Stücke schneiden. Es sollte sich jetzt gut vom Knochen lösen lassen. Den Knochen und ggf. sehniges Fleisch entsorgen. Sollte das Fleisch noch nicht gar sein (leicht rosa ist perfekt) nochmals kurz in den Topf geben und weitere Minuten ziehen lassen.
- In Schalen mit Petersilie oder Koriander servieren und dazu Reis oder Brot reichen.
Das Rezept habe ich abgewandelt! Das Originalrezept findet Ihr in der Food & Travel Deutsch August / September 2014