Ich habe mir gerade zu meinem Apfel-Marzipan-Kuchen einen Kaffee geholt. Natürlich könnte ich ihn mir auch selber machen, aber das wäre nicht das gleiche. Manchmal ist ein gekaufter Kaffee einfach viel schöner. Davon mal abgesehen, hatte ich keine Lust, schon wieder in den Supermarkt zu gehen, nur um Milch zu kaufen.
Gestern habe war ich nämlich bereits zweimal dort. Das passiert eigentlich fast immer, wenn ich irgendwas für den Blog koche oder backe. Ich gehe mindestens zweimal kurz hintereinander einkaufen, manchmal auch dreimal.
Das liegt daran, dass mir beim Fotografieren immer noch geniale Dinge in den Kopf schießen. Gestern stellte ich zum Beispiel fest, dass sich ein Apfel im Bild irgendwie noch gut machen würde. Schließlich erkennt kein Mensch, dass es sich auf dem Foto um einen Apfel-Marzipan-Kuchen mit Zitronenguss handelt.
Die oberste Prämisse ist, dass der Leser erkennt, um was es sich überhaupt auf dem Teller handelt. Ja, ich weiß, Ihr hättet alle mit einer großen Wahrscheinlichkeit auf Kuchen getippt. Einige sicherlich auch auf Zitronenguss. Schließlich mischt jeder halbwegs normale Mensch dem Puderzucker immer ein paar Zitronenspritzer unter. Aber das wäre es schon gewesen.
Daher soll man seinen Lesern also eine Assoziation bieten, wie sie auch ohne Überschrift darauf kommen, welche Zutaten verwendet wurden und was das Ergebnis überhaupt darstellen soll.
Während ich also die ersten Fotos auf dem fast nackten Tisch schoss, dachte ich mir, dass so ein Äpfelchen ja sicherlich gut ins Bild passen würde. Ich ärgerte mich ziemlich, dass der Kühlschrank nur gähnende Leere aufwies. Noch mal schnell in Supermarkt flitzen, würde Zeitverlust bedeuten, was ich mir bei den momentanen Lichtverhältnissen überhaupt nicht leisten kann.
Die ersten Bilder habe ich nämlich am Sonntag im REGEN!!! gemacht und sofort alle wieder grummelnd gelöscht. Gestern war das Wetter hier in Hamburg zwar herrlich, aber die Sonne stand bereits um 15 Uhr relativ tief, was das Fotografieren erschwerte.
Ich rannte also in den Supermarkt und griff nach dem nächst besten Apfel. Auf dem Weg zur Kasse fiel mir auf, dass er eigentlich nicht besonders schön war. Aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht mehr nehmen. Hässlicher Apfel muss irgendwie auch gehen, schließlich stand nur eine Frau vor mir an der Kasse und das könnte sich ruckzuck ändern. Die Frau vor mir kaufte übrigens nur Bananen, brauchte dafür aber mindestens genau so lange, als wenn ihr ganzer Einkaufskorb voll gewesen wäre. Sie kramte ewig in ihrem viel zu winzigen Portemonnaie nach Kleingeld, um der Kassiererin am Ende dann doch einen zwanzig Euro Schein hinzuhalten. So was kann ich ja gar nicht haben!
Als ich endlich wieder in der Wohnung stand und den Apfel zurecht schnitt, krabbelten mir kleine Tierchen entgegen. Das beantwortet die Frage von Teresa, ob ich den Apfel denn hinterher noch gegessen haben. Normalerweise verwerte ich sämtliches, essbares Dekomaterial, aber hier ist mir dann doch der Appetit vergangen.
Neben dem Apfel verstreute ich noch mal ordentlich Puderzucker, was man auf dem weißen Untergrund natürlich super gut erkennen kann. So gut, dass ich nach dem Shooting mein Handy in die dicke Zuckerschicht legte. Ups!
Nach dem ganzen Stress belohnte ich mich hinterher erst einmal mit zwei Stück Kuchen und schlürfte den Kakao. Der Kuchen hat eine leichte Apfel-Marzipan-Note und wird durch den Zuckerguss perfekt abgerundet. Ich habe sowohl geriebenen Apfel, als auch geriebenes Marzipan unter den Teig gehoben, weshalb der gesamte Kuchen schön saftig ist. Erst hatte ich überlegt, ob nicht sowohl kleine Marzipan als auch Apfelstückchen in den Teig geben sollte. Das stellte mich jedoch vor die schwierige Aufgabe, die Stücke gleichmäßig zu verteilen, was ich als unlösbar bzw. viel zu aufwendig ansah.
Lasst es Euch gut gehen, bis bald xoxo
Apfel-Marzipan-Kuchen
- 140 g weiche Butter / Margarine
- 2 Eier
- 75 g Zucker
- 1 Vanillezucker
- 120 g Reismehl
- 80 g Buchweizenmehl
- 50 g gemahlene Mandeln
- 30 g Kartoffelstärke (entspricht 2 EL)
- 1,5 TL Backpulver
- 1 großzügige Prise Salz
- 60 ml heißes Wasser
- 65 g Marzipan-Rohmasse, fein gerieben
- 3 Äpfel, geschält, entkernt und gerieben – mit frisch gepressten Orangen- oder Zitronensaft beträufeln
- 1 EL Bourbon (optional)
Zitronenzuckerguss (optional)
Den Saft einer halben Zitrone mit Puderzucker anrühren, bis ein dicker Zuckerguss entsteht. Diesen sofort vorsichtig auf den Kuchen streichen. Ich habe leider vergessen, den Puderzucker abzuwiegen, schätze aber, dass es ca. 70-100 g sind.
- Den Backofen auf 180° C vorheizen und eine Kastenform mit Backpapier auslegen oder einfetten. Alternativ geht auch eine andere Backform. Fühlt Euch da ganz frei.
- In einer Schüssel die Mehlsorten, Kartoffelstärke, Salz, Backpulver und gemahlene Mandeln gut vermischen. Beiseite stellen.
- In einer anderen Schüssel die Butter mit den Eier, Zucker und Vanillezucker cremig rühren. Anschließend die Mehlmischung einrühren.
- Nun das heiße Wasser (ich hatte es zum Kochen gebracht und kurz abkühlen lassen) vorsichtig einrühren. Der Teig sollte nun eine geschmeidige Form haben.
- Den Bourbon einrühren. Anschließend das Marzipan und die Äpfel unterheben und den Teig in die Backform füllen. Ich habe eine kleine Kinderbackform und eine mittelgroße Kastenform genommen.
- Den Kuchen bei 180°C ca. 50-60 Minuten backen. Je nach Backform und Ofen kann hier die Backzeit natürlich varrieren. Der kleine Kuchen war bereits nach 30-35 Minuten gar. Macht daher nach 30 Minuten unbedingt die Stäbchenprobe. Sollte der Kuchen goldbraun werden, ggf. mit Alufolie für die restliche Backzeit abdecken.
- Nach dem Backen den Kuchen aus dem Ofen holen und komplett auskühlen lassen.
- Wer mag, bestreicht den ausgekühlten Kuchen noch mit Zitronenzuckerguss.
Die Mühe hat sich gelohnt! Die Bilder sind einfach toll und dein Backwerk sieht absolut schmackofatz aus. Echt super, wieviel Mühe du dir gibst!! :-)
Danke, danke, danke! Du hast meinem Herz gerade einige Hüpfer versetzt und mir ein Strahlen ins Gesicht gezaubert. Hab ein schönes Wochenende!
Heute nachgebacken. Sehr lecker. Vielen Dank für das Rezept!
Oh wie schön! Das freut mich sehr, dass Dir der Kuchen auch so gut geschmeckt hat.