Was gibt es Schöneres, als am Strand zu sitzen und auf seinem Badetuch ein Stück Kuchen zu essen?
Als ich letzte Woche mit Yasmina (7) am Elbstrand war, fand dort gerade ein Kindergeburtstag statt. Leider waren wir nicht eingeladen. Dabei hatte ich sogar ein Geschenk dabei, dass zwar eigentlich für Yasmina war, aber gut es nützt ja nun mal nichts! Ohne Arme keine Kekse, wie Claudius immer so schön sagt.
Wir schauten somit nur sehnsüchtig auf den Sweet Table (was für ein beklopptes Wort), der mitten am Strand aufgebaut war. Es war einfach toll, mit wie viel Liebe die Mutter den kleinen Strandabschnitt in eine geschmackvolle Partyzone verwandelt hatte. Auf dem Tisch stand unter anderem ein Schokoladenkuchen mit vielen bunten Streuseln drauf! So yummy!!!
An heißen Sommertagen bin ich allerdings kein ganz so großer Schokofan, sondern esse lieber etwas Erfrischendes.
Also habe ich nach einer Alternative gesucht. Irgendeinen tollen Strandkuchen muss es doch geben!
Mir fiel sofort Zitronenkuchen ein, den ich aber umgehend wieder von der Liste strich. Bisher habe ich noch keinen Zitronenkuchen gebacken, den ich wirklich richtig gerne mochte. Und ich will da ja nicht am Strand mit einem Kuchen hocken, den ich gar nicht mag. Dann kann ich ja gleich die Strandburg essen.
Und bäng! Auf einmal fiel mir ein, dass ich einfach einen Johannisbeerkuchen backen könnte. Die kleinen Dinger sind sauer und machen sich im süßen Teig bestimmt gut. Ich wusste eh nicht, was ich eigentlich mit den Beeren machen wollte, die ich so übermütig gekauft hatte.
Sie lachten mich im Supermarkt an, also legte ich sie in mein Körbchen (ja, ich weiß, dass man nur auf dem Markt oder im Bio-Ökoladen einkauft). Sicherlich bin ich der Lieblingskunde aller Supermarktleiter, weil ich immer ohne Zettel einkaufen gehe und die Beeren nur gekauft habe, weil sie erstens schmackhaft aussahen und zweitens, und das ist so viel wichtiger, perfekt aragniert waren (also für Deutsche Verhältnisse). Dabei bin ich gar kein großer Johannisbeerfan.
Wie sich herausstelle, war der Kauf und der daraus entstandene Kuchen meine beste Idee und Tat, die ich diese Woche hatte! Die Johannisbeeren geben dem Kuchen ein wundervolles, erfrischendes Aroma und sorgen dafür, dass er schön fruchtig ist! Und da Kuchen mit Guss einfach besser schmeckt, habe ich eine leckere Zitronenglasur aufgetragen!
Ich packe dann mal meine Strandtasche und düse ab ans Meer! Lasst es Euch gut gehen und ein tolles Wochenende oder erholsame Ferien!
Johannisbeerkuchen mit Zitronenkuchen
- 3 Eier
- 1 Päckchen Vanillezucker (Bourbon Vanille)
- 50 g brauner Zucker
- 100 g Reissirup
- 110 g Butter / Margarine, geschmolzen
- 140 g Apfelmus (ungezuckert)
- 60 Sojajoghurt (ungezuckert oder alternativ Naturjoghurt)
- 100 g Reismehl
- 100 g gemahlene Mandeln
- 30 g Kartoffelstärke
- 1 TL Backpulver
- 1 Messerspitze Jodsalz
- 150 g Rote Johannisbeeren, gewaschen und vom Strunk mit einer Gabel entfernt
- 1 EL Reismehl
Für den Guss
- 70 g Puderzucker
- ½ Zitrone (den Saft auspressen)
Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorwärmen und eine Backform (z. B. Kastenform 20-25 cm) einfetten oder mit Backpapier auslegen.
In einer Schüssel Reismehl, gemahlene Mandeln, Kartoffelstärke, Backpulver und Jodsalz vermischen.
In einer anderen Schüssel die Eier sehr cremig rühren. Nach und nach Fett, Zucker, Vanillezucker, Reissirup, Joghurt und Apfelmus einrühren. Anschließend den Mehlmix unter den Eiermix rühren. Die Beeren in einer Schüssel mit einem 1 EL Reismehl vermischen und vorsichtig in den Teig geben. Den Teig in die gefettet Form geben und zwischen 30-40 Minuten backen (Stäbchenprobe!). Die Backzeit variiert sehr nach Backform und Backofen. Man kann den Teig auch gut in viele kleine Muffinformen geben.
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, einige Zeit abkühlen lassen und dann vorsichtig auf ein Rost stürzen, damit er komplett auskühlen kann. Es empfiehlt sich, das Rost entweder auf eine sehr robuste Arbeitsplatte zu stellen oder etwas Küchenpapier und das Rost zu legen. Ansonsten kann es durch die Johannisbeeren zu unschönen Verfärbungen kommen (habe ich extra für Euch getestet. Wer ahnt denn auch, dass die Beeren so saftig sind und aus dem Kuchen tropfen).
Den abgekühlten Kuchen mit dem Guss (Zitronensaft mit Puderzucker verrühren; Ihr könnt die Stärke (Flüssigkeit / Sämigkeit) des Guss selber bestimmen, in dem Ihr mehr oder weniger Zucker bzw. Saft verwendet) verzieren.