Heute gibt es hier endlich wieder etwas zu essen. Schnell, einfach und so variabel, dass man nicht wirklich von Rezept sprechen kann. Es ist ein wenig wie bei Pizza. Das Internet ist voll mit Rezepten und keiner benötigt ein Weiteres Dennoch freue ich mich, wenn meine Lieblingsblogs genau solche simplen Essen teilen, auch wenn ich selbst vielleicht schon das beste Rezept daheim habe. Aber es inspiriert mich und lässt mich Vergessenes wieder hervorkramen. Genau so ist es mit dieser Blätterteig-Tarte. Es ist eines dieser Essen, dass ich gerne auf den Tisch stelle, wenn ich müde bin, mich kränklich fühle oder irgendwie etwas nicht ganz so Gesundes essen möchte.
Die letzten Tage war es in Hamburg kalt und verregnet. Haylee schleppte die nächste fiese Erkältung aus der Kita an und ich habe mir am Freitag den Rücken gezerrt oder was auch immer, dass ich mich kaum bewegen konnte.
Das Wochenende war vollgepackt mit Aktivitäten. Während wir am Samstag Freunde zum Abendessen eingeladen haben und ich den halben Tag in der Küche stand, waren wir am Sonntag selbst zum Geburtstagsessen in der Lüneburger Heide eingeladen. Dort gab es Heidschnuckenbraten, der qualitativ zwar in Ordnung war, aber einfach nicht meinen Geschmack traf. Es war dann ein doch zu sehr Deutsches Essen. Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass mir die Deutsche Küche überhaupt nicht liegt. Knödel, Braten, Kohl aller Arten, Rouladen und sonstige Klassiker lassen meinen Gaumen erstarren, statt vor Freude hüpfen. Nichts ist für mich mehr vertane Zeit, als ein schlechtes Essen. Geschweige denn die unnötigen Kalorien, die man zu sich nimmt. Dann lieber ein Eisbecher mit Sahne und voller Genuss, als ein doofes Mittagessen.
Recht erschöpft waren wir am Sonntagabend, schliefen alle die Nacht schlecht und starteten definitiv mit dem falschen Fuß in den Montag. Ich stand extra früh auf, um von daheim aus zu arbeiten. Kennt Ihr das, wenn ein Berg blöder Mails vor Euch liegt und sich alles wie klebriges Kaugummi unter Eurer Schuhsohle anfühlt? In meinem Arbeitseifer vergass ich doch glatt, das Kind pünktlich zu wecken und so wurde es ein recht stressiger Morgen mit verpassten Bus. Natürlich hatte der Folgebus so viel Verspätung, dass ich zum Auto zurückhetzte, Haylee in ihren Sitz drückte und losfuhr. Nur mit lautstarken Gesang meinerseits ließ sich das Kind die Autofahrt gefallen. Singt mal gute zwanzig Minuten non-stop irgendwelche Kinderlieder, ihr werdet bekloppt. Und natürlich verzögerte sich die Fahrt, weil natürlich die Müllabfuhr die gelben Säcke einlud, was mich natürlich wieder über die massigen Plastikberge schimpfen ließ.
Der Montag wurde auch irgendwie nicht besser und da ich keine Lust hatte, lange in der Küche zu stehen, beschloss ich, dass es ein simples Essen geben wird. Schnell, lecker, ein wenig ungesund, aber genau das richtige für einen kalten, verregneten und grauen Montag. Es gab eine Spinat-Blätterteig-Tarte. Einige von Euch werden jetzt sicher sagen „Aber Christine, das ist ein super Deutsches Essen“, sobald sie einen Blick auf die Zutatenliste geworfen haben. Spinat und Kartoffeln lassen mich automatisch an meine Kindheit denken. Dazu kam bei uns immer noch ein Spiegelei mit auf den Teller und ich habe es geliebt!
Doch statt des klassischen Kinderessen, Rahmspinat mit Kartoffeln und Ei, gab es bei uns am Montagabend eine Tarte. Tarte
Um den Spinat ein wenig aufzupeppen, habe ich zu Gewürzen aus der asiatischen und mexikanischen Küche gegriffen. Scharf war es nicht, aber es hatte eine angenehme Würze und ließ den Spinat sein volles Aroma entfalten. Unter den Spinat habe ich einfach noch ein bisschen klein gewürfelte gekochte Kartoffeln und Mais, sowie Knoblauch und eine Schalotte gemengt. Die Masse habe ich auf den Blätterteig gegeben, noch etwas Feta drüber gekrümelt und anschließend in den Ofen geschoben. Auch wenn der Mann und ich bereits nach dem ersten Stück eigentlich schon satt waren, griffen wir dennoch zu einem zweiten, einfach weil es so lecker war.
Die Tarte schmeckt übrigens nicht nur bei Regen, sondern auch an lauen Sommerabenden auf dem Balkon. Versprochen!
xoxo
Christine
Spinat-Blätterteig-Tarte
1 Rolle (glutenfreier) Blätterteig aus dem Kühlregal
400 g fein gehackter junger Spinat, tiefgefrorenen
150 g tiefgefrorener Mais (alternativ Mais aus der Dose)
3 kleine Kartoffeln, schälen und klein würfeln
Olivenöl
1 Schalotte, fein gehackt
1 Knoblauchzehe fein gehackt
1/2 TL Kreuzkümmel gemahlenen
1/2 TL geräuchertes Jalapeñopulver, alternativ geräuchtes Paprikapulver
1/4 TL Muskatnuss
3 EL griechischer Schafskäse (Feta)
Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Den Blätterteig aus der Verpackung nehmen, etwas ausrollen und in eine ofenfeste gefettete Form (alternativ mit Backpapier ausgelegt) geben.
Die geschälten und klein gewürfelten Kartoffeln in einem Topf mit Wasser zum Kochen bringen und ca. 10-15 Minuten kochen. Die Kartoffeln sollten bissfest sein.
In der Zwischenzeit in einer großen beschichteten Pfanne einen Schuss Olivenöl hineingeben und dieses erhitzen. Die Schalotten mit dem Kreuzkümmel und dem geräucherten Jalapeõpulver anschwitzen. Immer wieder umrühren, damit die Schalotten nicht braun werden oder anbrennen. Nach einigen Minuten den tiefgefrorenen Spinat hinzugeben. Gelegentlich umrühren. Ist der Spinat nicht mehr vereist, die geriebene Muskatnuss, den Knoblauch und den Mais hinzugeben und alles gut miteinander vermengen. Solange weiterköcheln, bis kein Wasser mehr in der Pfanne zu sehen (dadurch, dass der tiefgefrorene Spinat und der Mais erwärmt werden, entsteht zunächst etwas Flüssigkeit in der Pfanne). Mit Salz und Pfeffer abschmecken, erst dann die garen Kartoffeln vorsichtig unterheben.
Die Masse auf den Blätterteig geben und den Schafskäse drauf krümmeln. Den überstehenden Teig an den Rändern auf die Spinat-Kartoffel-Mais-Masse klappen. Wer mag, kann den Blätterteig auch noch mit einem verquirlten Ei bestreichen. Dann glänzt die Tarte hinterher mehr. Ich habe allerdings darauf verzichtet, da ich keins zur Hand hatte.
Die Tarte bei ca. 200°C Ober-und Unterhitze für 20-30 Minuten backen. Bitte beachtet auch die Anleitung auf Eurem Blätterteig, als auch die Eures Backofens. Ich habe tatsächlich einmal nicht aufgepasst und die Tarte bei 200°C Umluft im Ofen gebacken. Tja, das Ding war ganz schön verkohlt.