Schwupps ist Mitte März! Ich mag den Monat, zumindest dann, wenn er sonnig ist und die ersten warmen Sonnenstrahlen auf das Gesicht zaubert.
So langsam wacht die Natur aus ihrem Winterschlaf auf, dass erste Frühjahrsgemüse aus Südeuropa liegt beim Markt, Gemüsehändler oder in den Supermarktregalen aus. Ich habe da keine Hemmungen, beherzt zu zugreifen, auch wenn viele Leute tadelnd den Finger heben und sagen, dass es unserer Umwelt überhaupt nicht zu Gute kommen würde, wenn die Güter mehrere tausend Kilometer zurücklegen. Da ich allerdings auch andere Lebensmittel wie Kakao, Bananen, Zitrusfrüchte und Reis konsumiere, unterscheide ich da nicht. Auch ich freue mich, wenn ich gute regionale Produkte kaufen kann, die aromatisch und schmackhaft sind, aber einiges wächst eben nur ganz kurz oder gar nicht in unseren Breitengraden.
Was allerdings bei uns ausgezeichnet wächst, auch wenn ich nicht der allergrößte Fan davon bin, sind Äpfel! Wenn sie vom Bauern oder Großmarkt richtig gelagert werden, schmecken sie sogar noch ein halbes Jahr nach der Ernte und sind kein bisschen mehlig. Mit mehligen Äpfeln kann man mir den ganzen Tag verderben. Sie eigenen sich meiner Meinung nach noch nicht mal mehr zum Kochen von Apfelmus.
Leider sieht man den Äpfeln von außen nicht unbedingt an, ob sie nun mehlig sind oder nicht. Daher kaufe ich immer 1-2 Stück mehr, als ich brauche. Just in case!
In meiner Kindheit gab es keinen Upside Down Apfelkuchen. Den einzigen Kuchen, den meine Mutter regelmäßig mit Äpfeln auftischte, war Hamburger Gedeckte Apfeltorte. Wie habe ich ihn gehasst. Halbierte Äpfel und Mürbeteig! Das einzig Gute war die Schlagsahne, die dazu gereicht wurde. Wenn ich Glück hatte, gab es manchmal noch einen zweiten Kuchen. Ohne Äpfel und ohne Rosinen. Vielleicht würde mir heute die Hamburger Gedeckte Apfeltorte sogar schmecken. Zumindest dann, wenn man die Äpfel durch Pfirsiche tauscht. Denn zu viel Apfel auf einmal mag ich nicht.
Ich kenne Upside Down Cake nur aus den USA oder Australien. Daher schwingt bei jedem Bissen gleichen immer ein wenig Urlaub mit und ich schwelge in schönen Erinnerungen.
Die Zubereitung ist denkbar einfach, wenn auch etwas zeitintensiv, da man die Äpfel zunächst schälen, entkernen und in dünne Scheiben schneiden muss, um sie dann mit etwas Butter, Zucker und dem Mark einer Vanilleschote in der Pfanne zu dünsten.
Sobald die Äpfel etwas abgekühlt sind, legt man sie fächerartig auf den mit Backpapier ausgelegten Boden einer Kuchenform und bedeckt diesen anschließend mit dem Teig.
Das Ergebnis kann sich sehen und vor allen Dingen schmecken lassen! Der Kuchen ist saftig, schmeckt kein bisschen glutenfrei, wie mein Kollege ganz begeistert feststellte und hat für meinen Geschmack genau die richtige Balance zwischen Äpfeln und Teig.
Auch wenn der Kuchen vielleicht nicht gerade nach Frühling schmeckt, da die Äpfel einen eher an Herbst erinnern, so mundet er in einer windgeschützten Ecke auf dem sonnigen Balkon richtig gut und lässt einen von den nächsten Monaten träumen, die uns Erdbeeren, Kirschen und Pfirsiche bringen werden.
Happy Wednesday!
xoxo
Christine
apple vanilla upside down cake
Für die Äpfel
- 3 Äpfel
- 1 EL Butter / Margarine
- 1 EL Brauner Zucker
- 1 Vanilleschote
Für den Kuchen
- 3 Eier
- 160 g brauner Zucker
- 125 g Saure Sahne
- 125 ml Sonnenblumenöl
- 100 g Vollkornreismehl
- 80 g gemahlene Mandeln
- 1 Päckchen Vanillepudding (ich habe Dr. Oetker Gala Feiner Bourbon-Vanille genommen)
- 2 TL Backpulver
- 1/2 TL Natron
- 1/4 TL Meersalz
Zubereitung
Äpfel
- Die Äpfel schälen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Die Viertel jeweils in vier Scheiben schneiden.
- Die Vanilleschote der Länge nach halbieren und mit einem Messer auskratzen. Die Schote selbst nicht wegwerfen!
- In einer beschichteten Pfanne das Fett bei mittlerer Hitze erwärmen und die Vanilleschote, samt Vanillemark und Apfelscheiben hinzugeben. Vorsichtig den Zucker drüber streuen.
- Die Äpfel ca. 7 Minuten dünsten, dabei immer mal wieder vorsichtig mit einer Gabel wenden. Den Zucker nicht karamellisieren lassen und dabei aufpassen, dass die Äpfel nicht braun werden / anbrennen. Nach 5-7 Minuten eine Kostenprobe nehmen. Die Äpfel sollten zart, aber auf jeden Fall noch Biss haben. Die Äpfel in der Pfanne etwas abkühlen lassen, bis man diese anfassen kann ohne sich die Finger zu verbrennen.
Kuchen
- Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Boden einer Springform (20-22 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen (bitte diesen Schritt nicht übergehen) und den Rand der Form gut einfetten. Die Form beiseite stellen.
- In einer Schüssel Reismehl, gemahlene Mandeln, Puddingpulver, Natron, Backpulver und Salz gut miteinander vermischen.
- In einer großen Schüssel zunächst die Eier mit dem Zucker verrühren, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Anschließend das Sonnenblumenöl und die saure Sahne einrühren.
- Nun die Mehlmischung mit der Eiermischung vermengen.
- Die Apfelscheiben im Kreis fächerartig auf den Boden der Springform legen. Anschließend den Teig auf die Äpfel geben.
- Den Kuchen bei 180° C 60 Minuten backen lassen (Stäbchenprobe!).
- Den Kuchen zunächst in der Springform 30 Minuten auskühlen lassen. Mit einer Messer vorsichtig den Rand lösen, den Rahmen entfernen und den Kuchen vorsichtig auf ein Rost stürzen, um diesen komplett auskühlen zu lassen.
- Wer mag, serviert den Kuchen mit etwas gesüßter Schlagsahne / Schlagobers (einfach etwas Puderzucker in die Sahne / Obers geben und mit einem Handrühgerät aufschlagen).