Vor einigen Wochen lief meine Kollegin an meinem Büro vorbei und erzählte mir, dass sie ganz vernarrt in ihr neues Kochbuch von Hemsley und Hemsley sei. Ich schaute sie mit großen Augen an, da ich von den beiden Schwestern vorher noch nie etwas gehört hatte.
Einen Tag später lag das Kochbuch der beiden Engländerinnen auf meinem Schreibtisch und ich blättere sofort im Schnelldurchgang durch den dicken Schinken. Statt mich mit eintönigen Stücklisten zu beschäftigen, überlegte ich lieber, was ich als erstes ausprobieren sollte.
Sticky Coffeecake, Burger oder doch lieber Brownies?
Das Buch ist voller leckerer Rezepte, die aus naturbelassenen Zutaten, ohne Industriezucker und Gluten bestehen. Die Schwestern greifen beim Süßen lieber zu Datteln, Ahornsirup oder Honig, anstatt raffinierten Zucker zu verwenden. Während ich Gebäck mit Honig meist nicht so gerne esse, liebe ich Süßes mit Ahornsirup.
Und so entschied ich mich als Ahornsirup Junkies, für die doch recht außergewöhnlichen Brownies. Sie kommen ganz ohne Mehl aus und werden stattdessen mit schwarzen Bohnen gebacken. Ich weiß, es klingt recht verrückt, einen Kuchen aus schwarzen Bohnen zu backen, aber ich schwöre Euch, man schmeckt es nicht raus. Der Kuchen ist unglaublich schokoladig, sehr saftig und welch Überraschung, vor allen Dingen reichhaltig.
Mir schmeckt sehr süßer Kuchen inzwischen gar nicht mehr. Als ich neulich ein Stück Pinienkuchen naschte, war ich froh, dass das Stück sehr klein war. Der Kuchen war so süß, dass ich sofort Zahnschmerzen bekam und das Gefühl hatte, einen meterhohen Belag an Zucker auf meinen Zähnen zu haben.
Die Brownies hingegen sind eher herb und für Menschen, die es gerne sehr süß mögen, sicher kein Genuss. Das Gute ist jedoch, dass man den Teig abschmecken kann und dieser tatsächlich dem Gebackergebnis sehr nahe kommt. Hin und wieder gibt es Teige, welche die Eigenschaft haben, im rohen Zustand ganz anders als im Gebacken zu schmecken. Das ist nicht der Fall. Ihr könnt also ruhig einen größeren Schuss Ahornsirup unter den Teig heben.
Statt Walnüssen, die ich nicht so gerne esse, habe ich den Kuchen einfach mit ein paar Pistazien verziert. Ihr könnt natürlich die Nüsse Eurer Wahl auf den Teig geben oder getrocknete Früchte verwenden.
Schnappt Euch eine Tasse Darjeeling Tee, einen Becher Kaffee oder ein Glas Rotwein und nascht dazu ein kleines Stückchen Brownie. Viel schafft man von den dunklen Teilchen nicht, da sie durch die Bohnen unglaublich sättigend sind.
Lasst es Euch gut gehen,
xoxo
Christine
- 500 g selbst gekochte schwarze Bohnen (Trockengewicht 200 g, über Nacht einweichen und nach Packungsbeilage ca. 60 Minuten ohne Salz kochen); alternativ 2 Dosen schwarze Bohnen
- 230 g Margarine / Butter, geschmolzen
- 4 Eier
- 85 g ungesüßtes Kakaopulver
- 150-180 ml Ahornsirup
- 1,5 EL Vanilleextrakt (kein Vanillearoma!); alternativ Rum
- 1 EL Espresso oder sehr starker Kaffee
- Meersalz
- Nüsse oder getrocknete Früchte nach Wahl
- Den Backofen auf 170° C (Umluft) vorheizen. Eine Keramik oder Glasform (24 cm x 20 cm) einfetten.
- In einer Küchenmaschine die Eier, Kakaopulver, Ahornsirup, Vanilleextrakt und eine Prise Salz auf höchster Stufe vermengen. Anschließend die Bohnen dazu geben und nochmals pürieren.
- Bei laufender Maschine langsam das geschmolzene Fett (es sollte nicht mehr heiß sein) und den Kaffee eingießen. Sollte der Teig nicht süß genug sein, noch etwas Ahornsirup unterheben.
- Den Teig in die vorbereitete Form füllen und die Form leicht auf die Arbeitsfläche klopfen, um die Oberfläche zu glätten. Mit Nüssen oder Früchten bestreuen. Wer mag, gibt noch etwas Meersalz auf den Teig.
- Den Kuchen bei 40-45 Minuten backen, bis sich die Brownies fest, aber elastisch anfühlen und die Oberfläche rissig geworden ist.
- Vollständig auskühlen lassen, dann in Quadrate schneiden. Gekühlt werden die Brownies herrlich karamellartig.