Während es tagsüber in Nordkalifornien teilweise noch bis zu 36 C heiß wird (don’t like it), kühlt es abends so sehr ab, das ein warmes und herzhaftes Abendessen genau das richtige ist.
Kürbisse gibt es hier noch mehr als bei uns bis zum Abwinken. Die Auswahl ist dabei gleich noch schöner und größer oder vielleicht auch ein ganz klein bisschen anders.
Bei Whole Fooods kann man neben Linsen, Reis und Getreide, auch Gewürze in genau der Menge kaufen, in der man sie gerade braucht. Das finde ich prima. Denn sollte man mal etwas ganz Neues ausprobien, bei dem ein Gewürz verlangt wird, das man noch nicht hat, holt man sich einfach eine Messerspitze bei Whole Foods raus. Die Kassierer macht das zwar nicht glücklich, weil es sich dann kaum wiegen lässt, aber wenn man nur ein halbes Teelöffelchen braucht, dann ist es eben so.
Auf zahlreichen deutschen Blogs liest man ja immer in den Superlativen von Whole Foods (für alle, die diese Blogs nicht kennen und noch nie in Amerika waren, ein Crashkurs über den erlebnisreichsten und auch teuersten Supermarkt). Whole Foods ist, wie Ihr eben bereits gelesen habt und aus meinen obigen Beschreibungen clever kombiniert habt, ein Supermarkt. Hier gibt es Bio Produkte in bester Qualität, hochwertige Lebensmittel, viel Auswahl bei glutenfreien und milchfreien Produkten (nein, nicht laktosefrei, sondern wirklich komplett milchfrei, das ist ein riesiger Unterschied), Fleisch- und Fischtheken, Beautyprodukten und was Euch sonst noch so einfällt. Es gibt keinen, ich wiederhole keinen Supermarkt in Deutschland den ich kenne, der auch nur ansatzweise damit vergleichbar wäre. Kommen wir zu der Obst- und Gemüseabteilung. Die Produkte werden richtig präsentiert und strahlen. Sie sind weder mit dicken Erdkrusten noch Wurmlöchern übersät. Nur weil es Bio ist, muss es ja nicht scheiße dreckig aussehen.
An der Wursttheke kann man sich ein Sandwich „bauen“ lassen (das sind wirklich riesige Dinger). Das Sandwich wird direkt frisch zubereitet und liegt da nicht schon den halben Vormittag. Wer besonders kreativ ist, kann sich sein Sandwich übrigens auch ganz nach eigenem Geschmack zusammen bauen lassen. Dazu kreuzt man einfach die Zutaten an, die man gerne auf seinem Sandwich hätte. Wem das zu viel Arbeit ist, der wählt einfach ein Sandwich aus sechs bis acht Varianten aus, die dann häufig irgendwelche lokalen Namen tragen (hier zum Beispiel das Mount Tam, auf dem neben Schinken, Salami und Käse auch reichlich Grünzeug ist).
Sehr schön sind auch die Salatbars (bitte vergesst Eure von daheim) und Hotbars, an denen es je nach Region unterschiedliches warmes Essen gibt. Es sind auch immer alle Inhaltsstoffe angeschlagen. Ist ganz praktisch, da man so um die Sachen, die man nicht mag, einen großen Bogen macht.
Es ist toll und ein Erlebnis wert, aber auch gerade für Deutsche Verhältnisse sehr teuer. Denn, eins darf man nicht vergessen, der Deutsche (wir sprechen hier vom Durchschnitt, von dem ich beispielsweise abweiche und einige von Euch auf jeden Fall auch) nicht bereit ist, Geld für Lebensmittel auszugeben. Bei uns kann man für sehr wenig Geld einen vollen Einkaufswagen kaufen. Da liegt dann zwar fast ausschließlich nur minderwertige Qualität drin, aber Hauptsache billig. Schmeckt doch und kann man doch auch essen. Whole Foods kennt keine minderwertige Ware und ist dementsprechend auch Whole teuer. Denn es ist nun mal immer so, dass man für Qualität auch zahlen muss. Es ist so teuer, dass angeblich die Mieten sofort steigen, wenn ein neuer Laden in einem Wohnviertel öffnet (hab ich irgendwann mal in der Zeitung gelesen, keine Ahnung ob das stimmt). Dafür ist es aber auch ein super tolles Einkaufserlebnis. Ich kann da locker eine Stunde verbringen und nur schauen, so schön ist. Gut, und ich kaufe natürlich auch dann was, wenn ich nichts brauche. Das Marketing Team von Whole Foods liebt mich!
Doch nun die bittere Wahrheit. Es gibt auch schlechte Filialen, die entweder eng, schlecht organisiert, ein mäßiges Hotbar Menü oder einfach unfreundliches Personal haben. Da ist der Whole Foods Traum dahin und man wacht aus seiner schönen Traumblase sehr schnell auf.
Durch unsere lange Reisen haben wir wirklich viele Filialen gesehen und man hat dann komischerweise schnell seine Lieblingsgeschäfte gefunden. Blöd nur, dass man sie nicht einpacken kann.
Hmm, was hat es noch mal dem Gulasch zu tun? Ach ja, wegen der Gewürze kam ich drauf. Also ich find es ja praktisch, etwas in Miniaturmenge zu kaufen, wenn man nicht weiß, ob man es nochmals benötigt oder gerade auf Reisen ist.
Das Kürbis-Gulasch ist genau das richtige für einen gemütlichen Herbstabend daheim. Ganz unabhängig wie warm, sonnig und verregnet der Tag war, abends ist jetzt ja doch recht frisch.
Ich mag die die Süße des Kürbis und der Süßkartoffel in Kombination mit dem Fleisch und den Gewürzen sehr gerne. Es ist auf der einen Seite zuckersüß, auf der anderen Seite aber auch angenehm scharf. Probiert es aus!
Rindereintopf mit Kürbis und Süßkartoffeln
- 600 g Rindergulasch
- 1 große Gemüsezwiebel, grob gewürfelt
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Stück Ingwer (daumengroß)
- 2 Peperoni (alternativ Jalapeños oder Chili)
- 1 Pastinake
- 3 Pflaumen
- 1 kleiner Butternut Kürbis, schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden
- 1 große Süßkartoffel, schälen und in Stücke schneiden
- 1 Bund Thymian
- 1 TL Garam masala
- 1/2 TL Kurkuma
- 1/2 TL gemahlener Senf
- Oliven- oder Rapsöl
- 50-100 ml Wein (vorzugsweise Rosé- oder Weißwein, den ihr auch zum Essen trinken mögt)
(entweder frisch und entkernt oder getrocknet)
In einer Küchenmaschine die Pastinake, Knoblauch, Ingwer und Peperoni fein hacken.
In einem großen Schmortopf das Öl erhitzen und die Fleischstücken rund herum braun anbraten. Sollte das Fleisch nicht auf einmal in den Topf passen, röstet es einfach in mehreren Schritten.
das Fleisch auf einem Teller beiseite stellen. Ist kein Bratfett mehr im Topf, etwas Öl hinzugeben und nun die Zwiebeln glasig anbraten (sie dürfen nicht braun werden). Anschließend das Fleisch wieder in den Topf geben, die Hitze auf niedrige Flamme stellen. Dabei immer mal wieder umrühren. Nun nach und nach die restlichen Zutaten, bis auf den Wein, in den Topf geben. Und dabei umrühren.
Es sollte sich innerhalb kurzer Zeit etwas Flüssigkeit bilden, die durch das Gemüse und Fleisch entsteht. Ist dies der Fall, reduziert die Hitze auf niedrige Flamme und gebt einen Deckel auf den Topf. Hinweis: ich meine wirklich nur etwas Flüssigkeit, es wird ein Eintopf und keine Suppe).
Der Deckel auf den Topf ist wichtig! Das Fleisch soll in seinem eigenen Saft und des Gemüses schmoren. Ist kein Deckel drauf, verdunstet die Flüssigkeit und alles brennt an.
Das Essen muss jetzt 60-90 Minuten bei sehr niedriger Flamme schmoren. Ich empfehle, dennoch hin und wieder umzurühren. Sollte gar keine Flüssigkeit mehr im Topf sein, gibt einen kleinen Schuss kochendes Wasser hinzu.
Nach 45 Minuten Kochzeit den Wein hinzugeben, vorsichtig umrühren und bei geringer Hitze weiter schmoren lassen.
Je länger das Fleisch schmort, desto zarter wird es. Nach 90 Minuten sollte es aber bereits durchgegart sein.
Serviert es in Schalen und streut, wenn Ihr mögt, noch etwas frische Kräuter drüber.
Klingt wieder mal superlecker … für wieviele (normale) Esser reicht das dann? Ich bekomme Besuch am WE, wir sind dann 4 Erwachsene und 2 Kinder, die kaum was weg essen …
So einen Supermarkt brauchen wir auch … zumindest die Möglichkeit, nur eine kleine Gewürzportion zu kaufen … *hach*
Wir haben zu viert davon gegessen (aber ohne Nachschlag). Daher würde ich empfehlen, entweder noch Vorspeise und Nachtisch zu reichen oder einfach etwas mehr Fleisch und Kürbis / Süßkartoffeln zu kaufen. Letztlich kann man das Gericht beliebig variieren, weil man bei den Mengenanagaben das Ganze nicht so super genau nehmen muss. Es ist quasi eines dieser Essen, wo Du alles in einen Topf wirfst.
Oh ja, so ein Supermarkt wäre hier wirklich super! :-)
Ich wünsche Dir noch eine ganz tolle Woche!