Ich glaube, ich erwähnte es bereits, dass sich uns Duluth erst auf den zweiten Blick erschloss. Als wir vom Jetlag geplagt am Samstagvormittag die kleine Stadt mit dem verhältnismäßig großen Hafen erreichten, waren wir nicht Feuer und Flamme.
Es fiel uns schwer, Zugang zu dem Ort am Lake Superior zu finden. Viele Straßen waren auf Grund von notwendigen Bauarbeiten gesperrt. Die Zeit, Straßen zu reparieren, ist nicht wirklich lang, denn die Winter im Norden können lang und hart sein. In der Innenstadt wurden zudem noch wirklich hässliche Bauten abgerissen! Das bedeutet, dass man eine Straße rauf, die andere wieder bergab fahren musste (nichts mit flachem Land an einem See. Duluth liegt an einem Hang).
An anderen Stellen wurden wiederum kleine Siedlungen aus dem Boden gestampft. Das man am Samstag direkt mit dem schweren Bagger vorfährt und dabei ordentlich Staub aufwirbelt, ist natürlich selbstverständlich. Ich will mich aber nicht beklagen, denn ein Makeup hat die Stadt an der einen oder anderen Stelle wirklich nötig.
Das Duluth eine wichtige Bedeutung für den Mittleren Westen hat, da von hier aus Rohstoffe verschifft werden, kann ich ehrlich gesagt immer noch nicht glauben. Der Hafen ist im Vergleich zu unserem Hamburger Hafen winzig klein und es waren, vermutlich dadurch das Wochenende war, auch nicht viele Schiffe unterwegs. Tatsächlich ist es der westlichste Hafen der USA, der über den Sankt-Lorenz-Kanal mit dem Atlantik verbunden ist (ich glaube das immer noch nicht). Die Schiffe wirken im Vergleich zu den großen Pötten auf der Elbe nicht gerade riesig, sehe ich sie aber dort auf dem Superior Lake rum tuckern, finde ich sie doch etwas überdimensioniert. Außerdem frage ich mich natürlich, ob sich die 2000 km bis zum Atlantik in irgendeiner Weise rechnen.
Dennoch waren wir bei weitem nicht so begeistert von all den Schiffen (lies: ein Schiff), wie die Amerikaner. „Can you see the ship?! It’s coming from Duluth.“ – „What ship? Oh yes it’s… it’s… it’s amazing!“ Man will da ja auch nicht die Spaßbremse sein. Also immer schön Begeisterung zeigen.
Duluth hat neben all den Baustellen auch schöne Seiten. Es gibt ruhige, sehr grüne Wohnviertel, ein vorzeigbares College (zumindest von außen), einen Biosupermarkt, von dem Deutschland nur träumen kann, obwohl er winzig klein ist, kleine, langgezogene Strände und den Canal Park.
Im Canal Park reihen sich Restaurants und Eisbuden aneinander, nicht zu vergessen die berühmte Aerial Lift Bridge, eine Hebebrücke, die immer dann nach oben fährt, wenn Boote unter ihr durchfahren möchte. Das ist ganz lustig mit anzusehen, da die Brücke eigentlich für fast jedes Schiffchen bewegt werden muss.
Duluth ist ein guter Ausgangspunkt, um Tagesausflüge entlang des North Short Drives zu unternehmen oder um von dort weiter gen Norden zu fahren (unzählige Seen und wunderschöne Landschaften sollen einen dort erwarten).
Wir haben uns für Duluth entschieden, da wir zum einen an einen Ort fahren wollten, den wir noch nicht kannten und zum anderen einfach gerne ein paar Tage an einem See verbringen wollten, um so der Hitze zu entgegen, die in den USA während der Sommermonate herrscht (oder herrschen kann).
Duluth ist eine niedliche Kleinstadt, auch wenn ich sagen muss, dass mir die Strände am Lake Michigan (im Bundesstaat Michigan) wesentlich besser gefallen haben. Die sind nämlich wunderschön weiß, endlos lang und auf jeden Fall breiter.
Take care everyone
xoxo
Christine
P.S. Einige Aufnahmen sind mit meinem iPhone 4s entstanden. Irgendwer hat den Akku aus meiner NIKON genommen und nach dem Laden nicht wieder in die Kamera gesteckt. Tztztztz ;-)