Wir haben am Samstag unsere Sachen gepackt und sind an die Nordsee gefahren. Aus einem gemütlichen Picknick am Strand wurde allerdings nichts, da wir unser Proviant bereits in Tating verschlangen.
Auf der anderen Seite ist so ein Picknick auf kaltem Boden mit einer ordentlichen Briese nun auch nicht gerade das Gemütlichste, was ich mir an einem Samstagmittag vorstellen kann. Quinoa Salat mit Sand ist selbst mir dann doch zu fancy.
Aber wer braucht schon ein Picknick, wenn er die besten Freunde hat, die bereits einen Sonnenplatz bei Gosch ergatterten und mit Wein auf einen warteten? Wir schwatzen, beobachteten die anderen Leute „boah, schaut mal. Erst haben die sich ein großes Bier geholt und jetzt trinken die zu zweit noch eine ganz Flasche Wein“, stärkten uns mit Fischbrötchen bzw. einfach nur Fisch und genossen den Mittag in vollen Zügen.
Außerdem testete ich meine neue Kamera. Das lief dann ungefähr so ab:
„Stopp, Du kannst nicht aus dem Glas trinken, ich habe noch kein Foto gemacht. Na, wirst Du wohl die Flasche stehen lassen. Mist, ich sehe gar nichts auf dem Display. Hey, Ihr da drüben, Ihr sitzt im Bild. Könnt Ihr mal zur Seite? Das Bild wird gar nicht scharf. Ich glaube, ich falle gleich von der Bank.“
Ich weiß, ich kann unglaublich anstrengend sein beim Fotografieren. Aber wisst Ihr was das Schönste ist und warum es gleich doppelt so viel Spaß bringt, als wenn man alleine unterwegs ist? Wenn man Freunde hat, die Verständnis und Geduld haben, das Motiv so lange hin und her rücken, bis es passt und einen dann darauf hinweisen, dass der Schieber zwischen Autofokus und manuell steht und vermutlich daher kein einziges Bild gestochen scharf wird. Wusste ich natürlich! Ich wollte die anderen bloß mit einbeziehen.
Mit Fischbrötchen im Bauch machten wir uns auf den Weg. Ein wirkliches Ziel hatten wir nicht, außer irgendwann wieder am Auto anzukommen. Umso schöner ist es, wenn es überraschend vor einem auftaucht. Das ist so ein bisschen wie mit Target (ersetzt es wahlweise durch Douglas, Schuhgeschäft o.ä.). Man betritt das Geschäft und weiß noch nicht, dass man dringend den 23. Lippenstift, Neonstifte oder eine Sonos Box benötigt.
Bei uns war es in diesem Fall die Strandbar, ein Bistro, dass auf einer der bekannten Stelzenhäuser steht. Es sah von außen schon so einladend aus, dass irgendwer vorschlug, einen Espresso zu trinken. Bis zu diesem Moment dachte natürlich keiner daran, dass er dringend einen Espresso und ein großes Stück Kuchen und einen Kaffee und eine Waffel benötigen würde.
Es war super voll, aber durch ein wenig warten und Glück, haben wir einen tollen Sonnenplatz bekommen. Zwar nicht auf einer der Liegestühle, aber unterhaltet Ihr Euch mal zu sechst, wenn alle nebeneinander liegen. Dann döst einer zwischendurch noch ein, der nächste hört schlecht und am Ende… nee, nee! Das ist schon ganz gut so, dass wir saßen.
Die Strandbar ist eindeutig mein neuer Lieblingsplatz in St. Peter-Ording. Nicht nur, dass der Espresso wirklich lecker war (seit Italien bin ich super kritisch), auch das Essen sah ziemlich lecker aus. Der Kuchen, habe ich mir sagen lassen, schmeckte traumhaft und genau so sah er auch aus.
Noch viel schöner als das Essen, ist jedoch der Blick von dort oben. Meer und Strand soweit das Auge reicht. Kitesurfer auf der einen, Strandsegler auf der anderen Seite, dazwischen einige Spaziergänger mit ihren Hunden und zwei einsame Fischkutter, die ganz malerisch, dicht an der Küste vorbei zogen.
Irgendwann zogen wir weiter, liefen am endlos langen Strand entlang und ließen den Abend, wie sollte es anders sein, noch mit einem schönen Abendessen ausklingen.
Danke, für den wundervollen Tag!
P.S. Die Fotos habe ich alle mit meiner neuen Kamera gemacht. So richtig zufrieden bin ich noch nicht, aber vielleicht müssen die Kamera und ich uns auch erst noch aneinander gewöhnen.
Target, buhuuuhuuuuu. ;-((( ;o) Wunderbare Bilder, wie immer! Völlig abgedroschen, aber sie machen Lust auf Meer. ;-) Bin gespannt wie du mit deiner Kamera zufrieden bist. :-)