Können fünf Tage Dänemark entspannend und erholsam sein? Oh ja und wie! Erst recht, wenn man einen skandinavischen Bilderbuchsommer genießen kann. Knallblauer Himmel, weiße, lange und breite Sandstrände und der Geruch nach Sommer sind für mich der Inbegriff von Urlaub.
Nach den langen #wirbleibenzuHause Wochen, war es schön, endlich wieder etwas anderes zu sehen, außer unseren und angrenzende Stadtteile. So sehr ich Hamburg liebe, so gerne erkunde ich auch Neues. Ich mag die Abwechslung, das Abenteuer, dass irgendwo auf einen lauert. Dabei muss ein Abendteuer für mich weder gefährlich noch unglaublich spektakulär sein. Mit einem Grizzlybären gemeinsam die Fische aus einem Gebirgsbach zu angeln, halte ich beispielsweise für eine ziemlich bekloppte Idee. Ebenso ungern stehe ich am Rand einer steil abfallenden Klippe oder springe aus Flugzeugen.
Mir reichen die kleinen Dinge im Leben. Zum Beispiel den kleinen Geheimweg im Garten zu entdecken, der sich als eine geniale Abkürzung ins Dorf herausstellte. Oder aber die erfolglose Suche nach dem abgestürzten Flugzeug, das beim Fliegen immer so nervtötende Geräusche von sich gegeben hat. Nach toller wäre es natürlich gewesen, wenn wir das Flugzeug gefunden hätten, aber leider wurde auf den Einbau einer Blackbox oder eines einfachen Peilsenders verzichtet.
Der Mann und das Kind haben in einem Ramschladen in Blåvand ein kleines Modellflugzeug erstanden. Ich hielt es zunächst für einen harmlosen Styroporflieger, den man mit wenigen Handgriffen zusammenstecken muss. Aber das war gestern! Schließlich flogen die Dinger nie sonderlich gut und verdarben den meisten Kindern innerhalb kürzester Zeit den Spaß, sodass auch die Hersteller über eine Weiterentwicklung nachgedacht haben und diese umgesetzten. Man kann den Flieger via USB-Kabel mit Strom aufladen, wodurch er nicht nur ausgezeichnet fliegt, sondern gleichzeitig auch noch ein Geräusch von sich gibt, das wie ein Feuermelder klingt. Jedes Mal, wenn das Teil abhob, hörte man schrille Töne vom Himmel.
Die zwei fanden es total lustig mit dem Ding zu spielen, bis sie es dann so hoch in den Himmel geschossen haben, dass es über die Bäume hinweg flog und irgendwo im Graben oder bei den Nachbarn im Garten gelandet ist. Ich war beim Absturz nicht dabei, weshalb ich die genaue Absturzstelle nicht lokalisieren konnte (lies: sonst hätten wir es selbstverständlich gefunden).
Tatsächlich war dies der Urlaub, in dem wir so gut wie nichts unternommen haben. Es ist nicht so, dass wir ansonsten von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit hetzen oder uns sportlich dermaßen verausgaben, dass wir abends todmüde ins Bett fallen.
Wir lassen uns sehr gerne treiben und bewegen uns in Städten ohne einen Masterplan vor. Hier ein Café, da ein Spielplatz, dort eine Sehenswürdigkeit. Ich würde Blåvand jetzt nicht als schillernde Metropole bezeichnen. Dementsprechend fallen die Listen der Sehenswürdigkeiten, als auch die der gastronomischen Hotspots kurz aus. Genau das war es aber, was uns diesen Urlaub so unglaublich gut getanen hat. Einfach mal nichts tun.
Bei unseren Ausflügen an den Strand haben wir die Weite und die Ruhe genossen. Während das Kind fröhlich in der Nordsee plantschte, habe ich nach „Elsa“-Muscheln gesucht. In Wirklichkeit heißen die Muscheln Wellhornschnecken. Wir haben sie jedoch nach der Eiskönigin Elsa benannt, da die Behausung an das Schloss von Elsa erinnert.
Da wir mit unserem Haus, das erst dieses Jahr erbaut wurde, einen Volltreffer gelandet hatten, wären wir tatsächlich noch gerne länger geblieben. Leider ist es jedoch für die nächsten Monate ausgebucht. Und tatsächlich fiel uns der Abschied dann ein kleines wenig leichter, als wir am Samstag die Horden von Urlaubern in das beschauliche Blåvand einfallen sahen.
Habt es schön
xoxo
Christine
P.S. Und hier noch ein paar Fotos für alle Fotojunkies unter Euch.