Am Sonntag ist Muttertag! Ich habe bisher noch nie in meinem Leben Muttertag gefeiert. Nicht, weil ich bisher nicht selbst Mama war, sondern weil meine Mutter diesen Feiertag strikt abgelehnt hat und geradezu böse wurde, wenn auch nur der Begriff in ihrem Hörfeld fiel.
Während der Muttertag hierzulande in den meisten Fällen so selbstverständlich wie Ostern oder Weihnachten gefeiert wird, rümpfen über den Valentinstag sehr viele Deutsche immer noch die Nase, machen sich lustig und schimpfen mal wieder über die Amis, die ja ach so kommerziell alles Mögliche vermarkten müssen. Überhaupt, wer braucht schon einen Valentinstag, was soll das?!
Nun frage ich mich, ob genau diese Menschen auch die gleiche Meinung über den Muttertag vertreten. Natürlich kann man den Valentinstag bescheuert finden, aber konsequenterweise muss man den Muttertag dann ebenfalls ablehnen, da dieser schließlich auch aus Amerika kommt und mindestens genauso kommerziell gefeiert wird wie der Valentinstag.
Erfunden, wenn man das so sagen darf, hat den Muttertag die Frauenrechtlerin Anna Jarvis, die zwar selbst keine Mama war, aber ihrer im Mai verstorbenen Mutter damit gedenken wollte. Nach einer Kampagne und einer Muttertagsfeier, rief schließlich Anfang des letztes Jahrhunderts Präsident Wilson den Muttertag als amerikanischen Feiertag aus.
Auch nach Deutschland schwappte der Muttertag Anfang der 1920er und wurde hier von den Blumengeschäften ins Leben gerufen. Große Plakate in den Schaufenstern riefen dazu auf, die Mütter mit Blumen zu ehren.
Anna Jarvis gefiel der Kommerz um den Muttertag übrigens gar nicht und versuchte ihn wieder abzuschaffen.
Ich selbst habe eine sehr gespaltene Meinung zum Muttertag.
Ich finde es wichtig, sich bewusst zu machen, was unsere Mütter für jeden von uns geleistet haben. Ob es der Geburtstagskuchen war, das Trocknen von Tränen, die Spielplatzbesuche oder ein Arm zum Anlehnen. Jeden Tag reiben sich Millionen von Müttern (und natürlich auch Vätern) für ihre Kinder auf, um ihnen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Aber braucht man dafür extra einen Tag im Jahr, an dem man es bewusst zelebriert? Sollte man nicht mehr als einmal im Jahr danke sagen? Und was ist eigentlich mit den Tanten und Freundinnen, die selbst keine Mamas sind, sich aber dennoch liebevoll um den Nachwuchs der Familie und Freundeskreis kümmern? Wann feiern wir die?
Was mich tatsächlich am allermeisten am Muttertag stört, ist die Tatsache, dass er stets auf einen Sonntag fällt. Ich mag Sonntage nicht, denn irgendwie hänge ich gedanklich immer schon halb in der nächsten Woche, denke ans Büro und unliebsame Aufgaben. Ich finde den Tag alles andere als erholsam und entspannend. Und wie unpraktisch ist das bitte, wenn ich abends ganz gemütlich auf dem Balkon, im Restaurant oder im Wohnzimmer sitzen und genüsslich eine Flasche Wein trinken möchte? Hallo, am nächsten Tag müssen doch alle arbeiten?! Da haben die Väter eindeutig das bessere Los gezogen.
Ob ich den Muttertag dieses Jahr das erste Mal selbst feiere? Ich denke nicht. Außer vielleicht mit einem Stück Kuchen und gutem Essen! Denn das macht einen Feiertag doch erst aus.
Ich wünsche Euch allen ein tolles Wochenende,
xoxo
Christine
Ich finde es auch viel schöner einfach mal so zwischendurch „Danke“ zu sagen und lieben Menschen eine Freude zu machen. Und nicht auf Kommando an festgelegten Tagen.