Nun ist tatsächlich ein Jahr vergangen, seit wir ein langes Wochenende im wunderschönen Baskenland genossen haben.
Ich hatte Euch vor einigen Wochen mit nach Getaria genommen, unserem kleinen, gemütlichen Ort direkt am Atlantik. Während sich die Sehenswürdigkeiten und Geschäfte in Getaria in Grenzen halten, tanzt im knapp 30 km entfernten Donostia-San Sebastián, kurz San Sebastian, der Bär.
Gut, das trifft nicht gerade auf einen Sonntag zu. Denn anders als zum Beispiel auf Mallorca, haben am Sonntag die Geschäfte geschlossen.
So waren trotz des guten Wetters die Straßen relativ leer, was vielleicht auch an dem Fußballspiel des Vorabends lag. Real Sociedad empfing den FC Barcelona und gewann das Spiel mit 1:0. Ich habe von Fußball keine Ahnung, erst recht nicht von der spanischen Liga. Umso überraschter war ich, dass es gleich zwei baskische Fußballclubs in der Liga gibt. Was ich ganz charmant fand, ist die Tatsache, dass bei den baskischen Clubs lange Zeit nur baskische Spieler spielen durften. Grundsätzlich ist mir die Herkunft eines Menschen ziemlich egal. Aber ich finde es einfach schade, wenn Clubs sich die besten Spieler aus aller Welt zusammenkaufen und sagen: „So, die vertreten jetzt unsere Stadt“. Warum nicht einfach auf die Heimischen zurückgreifen? Aber ich will das Thema Fußball hier nicht vertiefen, da es ich noch nicht mal ein Foto des Stadiums beisteuern kann und wie gesagt ja auch gar keine Ahnung vom Fußball habe.
San Sebastián gefiel uns als Stadt sehr gut, auch wenn wir natürlich nicht alles gesehen haben, sondern nur ein wenig durch die Straßen und am Strand entlang geschlendert sind.
Ich kann schon verstehen, dass Maria Christina von Österreich (Königin von Spanien) San Sebastián zu ihrer ständigen Sommerresidenz machte. Das milde Klima mit den kühlen Sommermonaten, insbesondere im Vergleich zum restlichen Spanien, dem schönen Sandstrand und der malerischen Landschaft rund um die Stadt, lädt zum Verweilen ein.
Dank strengen Bauvorschriften ist der Ursprung der Stadt seit dem 19. Jahrhundert kaum verändert. Eine Ausnahme ist zum Beispiel der Kursaal, ein Kongress und Kulturzentrum, dass mich stark an das Konzerthaus Harpa in Reykjavik erinnerte. Auch wenn der riesige Glaspalast eine recht moderne Architektur aufweist, fügt er sich kurioserweise dennoch gut ins Stadtbild ein. Grässliche Betthochburgen sucht man in San Sebastián allerdings vergeblich.
Direkt beim Kursaal haben wir uns im Restaurant Ni Neu auf der Terasse einen kleinen Mittagssnack gegönnt. Köstlich war es! Allerdings auch hochpreisig, was nicht so recht zum gebotenen Service passte. Ich wünschte, dass ich Euch noch zahlreiche Essenstipps geben könnte, da ich dies an Reiseberichten doch schon sehr schätze und die baskischen Gastronomen zu den besten der Welt gehören. Aber tatsächlich haben wir uns ansonsten nur eine Banane und Wasser im nahegelegen Gemüseladen gekauft, was keiner besonderen Erwähnung bedarf.
Wir möchten auf jeden Fall wiederkommen, ein wenig durch die Geschäfte und Museen der Stadt streifen und vor allen Dingen möglichst viele Pintxos, die den spanischen Tapas ähnlich sein sollen, probieren.
Wer sowohl kulinarisch als auch landschaftlich etwas Abwechslung sucht und sich nicht mit den deutschen Touristenmassen durch die Gassen der Altstadt schieben möchte, dem kann ich eine Reise ins Baskenland nur wärmsten empfehlen.
Happy traveling,
xoxo
Christine