Es ist Freitag und Zeit für die Freitagslieblinge. Wir sind müde und erschöpft, da wir uns erst einmal an den neuen Rhythmus, den das Kitaleben mit sich bringt, gewöhnen müssen. Während die Vormittage inzwischen nur so dahin fliegen, lassen wir es nachmittags etwas ruhiger angehen, um Haylee die Chance zu geben, den Kitaalltag zu verarbeiten.
Ich kann mich gar nicht so richtig entscheiden, was mein Lieblingsessen der Woche war. Es gab nämlich so viel Gutes, wie zum Beispiel den Spargel auf italienische Art mit Lammkotelett, Thai Curry Garnelenpfanne oder die Gemüsesuppe mit gebratenen Würstchen. Selbst mein Pausenbrot mit Cashewbutter schmeckte mir so gut, dass ich es am liebsten non-stop essen würde. Oder aber der Lachs aus dem Backofen mit einem knackigen Salat. Da es heute Mittag so warm war, gab es Grießpudding mit frischen Erd- und Blaubeeren. Eindeutig ein kleiner Sommerliebling.
Das Lieblingsbuch der Woche ist erneut ein Kinderbuch. In „Mein erstes Buch vom Garten“ können die kleinen Leser erneut auf Entdeckungsreise gehen und neben Blumen, Bienen und Bäumen auch den kleinen Maulwurf im Erdhaufen finden. Mir gefällt der schlichte Stil von Nathalie Choux sehr, da die Seiten nicht mit Informationen überladen sind. Neben dem Kindergartenbuch, das ich Euch letzte Woche vorstellte, ist es momentan Haylees Lieblingsbuch. Am meisten fasziniert sie übrigens die Schaukel, wie man unschwer auf dem Foto erkennen kann.
Mein Lieblingsmoment der Woche nur für mich war das Gespräch mit den italienischen Ladenbesitzerin in einer kleinen Boutique, in der ich mir ein Kleid kaufte. Als ich mit meinem Kinderwagen und der schlafenden Haylee vor dem Laden stehen blieb, fiel mir an der Tür ein Kleid ins Auge, in das ich mich sofort verliebte. Ich hätte es wirklich gerne anprobiert, aber mit dem sperrigen Kinderwagen durch die schmale Tür, nun ja. Irgendwie hakte ich es gedanklich ab und wollte gerade weitergehen, als die Verkäuferin kam. Ganz wie die Italiener so sind, sagte sie, dass wir natürlich den Kinderwagen in den Laden tragen werden und das ich das Kleid ganz sicher anziehen könne, sie würde auf Haylee aufpassen. Dann zeigte sie mir, wie ich das Kleidchen stylen könne. Ihr Mann kam aus dem Lager hinzu und schon fingen wir an zu plaudern. Ob ich immer noch im Viertel wohnen würde. Ich verneinte und erzählte, dass wir schon längere Zeit in Blankenese leben würden, ich aber einfach nicht mit den Menschen warm werden würde. Ich berichtete von der Szene am Morgen, in der mich unsere Nachbarin durch ihre doch recht herablassende Art verletzte und wie sehr ich das alte Viertel vermissen würde. Da erzählten mir die beiden, dass sie bis 1995 einen Laden in Blankenese hatten und diesen dann aber geschlossenen haben. Die Menschen in Blankenese seien so anders, obwohl einen vielleicht maximal nur 7 km trennen würden, wären es zwei vollkommen unterschiedliche Welten. Es war ein wunderschöner Moment im Laden. Die Atmosphäre war voller Leben, Respekt und Freude. Wir scherzten und wir plauderten. Es fühlte sich an wie im Urlaub. Denn in den USA schwatze ich auch immer spätestens an der Kasse mit jemanden. Es geht nicht darum, eine tiefe Bindung aufzubauen. Es geht darum, miteinander zu kommunizieren, sich gegenseitig den Tag zu versüßen und beschwingter in der Abend zu laufen.
Mein Lieblingsmoment mit Kind war der Nachmittag an der Elbe. Ich bin gerne an fließenden Gewässern, ich glaube, ich sagte es bereits einmal. Am Donnerstag habe ich mich mit meiner Freundin und ihrem Sohn getroffen. Obwohl der Altersunterschied zwischen den Kindern mehr als acht Jahre beträgt, hatten wir alle einen schönen Nachmittag. Es gab jede Menge zu Essen, was bei einem Ausflug das Wichtigste ist, wir haben gespielt (also die Kinder), uns unterhalten und jeder Menge Schiffe und Flugzeuge hinterher geschaut.
Der Lieblingsmensch der Woche das Vorschulkind aus dem Kindergarten. Momentan begleite ich Haylee noch in den Kindergarten und saß die letzten Tage immer am Sandkasten. Da kommt man zwangsläufig mit anderen Kindern ins Gespräch. „Ey, bist Du die neue Erzieherin oder was?“, fragte mich ein Mädchen. ICh erklärte ihr, dass ich die Mama von Haylee sei und schon fing sie an, mir ein wenig über sich zu erzählen. Als wir gestern den Kindergarten verließen, fragte sie mich, ob wir denn schon gehen würde. Ich bejahte und sie sagte: „Oh wie schade!“ und schaute mich ganz traurig an. Es tat mir tatsächlich leid, da ich ihre Enttäuschung spüren und verstehen konnte. Schließlich ist es schön, wenn man jemanden zum Quatschen findet, jemand der neu ist und dem man ein wenig was erzählen kann. Immerhin stimmte es sie etwas fröhlicher, als ich ihr sagte, dass wir aber am Montag wiederkommen würden.
Die Inspiration der Woche habe ich bei Dishing Up the Dirt gefunden. Andrea bereitet sich bereits darauf vor, einen Monat lang ausschließlich Essen aus der Region (in einem Radius von 200 Meilen) zu essen. Die Challenge als solche finde ich schon spannend. Je nachdem, in welcher Region man lebt, ist sie unterschiedlich gut zu bewältigen. Andreas Chancen stehen da recht gut, schließlich lebt sie in Oregon, wo es nicht nur jede Menge Gemüse gibt, welches sie selbst mit ihrem Mann anbaut, sondern auch tolles Obst (hallo Pfirsiche) als auch Wein, Bier und Getreide. Allerdings ist es nicht die Challenge, die mich inspiriert hat, sondern die Haselnuss Kekse, die sie gebacken hat. Während sie in der Vergangenheit viel mit Mandeln experimentiert hat, griff sie jetzt zu Haselnüssen. Denn Mandeln wachsen nicht in Oregon, dafür aber Haselnüsse. Die Kekse sehen hervorragend aus und ich hätte jetzt sehr gerne einen.
https://instagram.com/p/Bjsieq7AkKK/
Mehr Freitagslieblinge findet Ihr wie immer bei Anna von Berlin Mitte Mom.
Habt ein schönes Wochenende,
xoxo
Christine