Vor ein paar Wochen habe ich unseren einzigen Briefkastenschlüssel verlegt. Wohin der zweite verschwunden ist, ist uns schon lange ein Rätsel.
Immerhin war ich mir relativ sicher, dass ich den Schlüssel nicht verloren, sondern einfach nur sehr gut versteckt habe. So war es auch. Er lag unter dem Beifahrersitz unseres Autos. Im Nachhinein weiß ich auch genau, weshalb er dort gelandet ist. Als ich oben an unserer Garageneinfahrt das Tor an dieser kleinen Säule aufschließen wollte, in der gerne auch immer wieder der Schlüssel klemmt, hat es wie aus Eimern geschüttet. Kurioserweise lässt sich das Garagentor nicht mit dem Briefkastenschlüssel aufschließen und so pfefferte warf ich diesen besagten Schlüssel auf den Beifahrersitz, während ich nach dem Haustürschlüssel in meiner Jackentasche fischte. Der Briefkastenschlüssel hat sich dann verselbstständigt und lag irgendwann unter dem Beifahrersitz.
Jedenfalls war meinem Freund der Schlüssel schon lange ein Dorn im Auge, da immer nur einer von uns Post holen konnte. Selbstverständlich läuft man nach einem langen Arbeitstag nicht erst bis ganz oben in die Wohnung, schnappt sich den Schlüssel und steigt dann die Stufen alle wieder hinab, nur um festzustellen, dass heute Mal wieder keine Post geliefert wurde. Ist es bei Euch eigentlich auch so, dass Euer Postbote nur an einigen Tagen Euer Haus anfährt? Damit meine ich übrigens nicht den Sonntag.
Das Suchen des Briefkastenschlüssels führte dazu, dass wir an dem Samstag auf jeden Fall noch ein neues Schloss kaufen wollten. Bevor wir den alten Schlüssel fanden, schlug ich vor, uns bei Youtube noch „wie knacke ich ein Schloss mit einer Büroklammer“ anzuschauen? Denn irgendwie mussten wir den Briefkasten ja aufschließen, um das alte Schloss auszubauen. Glücklicherweise fanden wir den Schlüssel dann doch noch.
Während ich am späten Nachmittag ziemlich schwächelte, kaufte mein Freund beim nachgelegen Baumarkt ein neues Schloss und fuhr auch gleich weiter zum gegenüberliegenden Supermarkt, um dort die restlichen fehlenden Lebensmittel einzukaufen. Eigentlich meiden wir den Supermarkt, da insbesondere die Obst- und Gemüsetheke ein absoluter Alptraum ist, aber da es schon recht spät war, sieht man gerne über die letzten Einkaufserlebnisse zurück.
So fanden also schon recht mitgenommene Bananen, obwohl noch gelbgrün, den Weg zu uns in die Wohnung. Beherzt zugreifen mochten wir beide nur die ersten Tage, dann schauten wir dem Reifeprozess einfach nur noch zu und kauften kurzerhand Neue. Ich bin kein Freund davon, Lebensmittel zu entsorgen, aber jeden Morgen einen Smoothie mit Banane zu trinken, hatte ich auch keine Lust.
Auch wenn ich eigentlich lieber Zitronenmuffins gebacken hätte, entschloss ich mich dazu, die restlichen beiden Bananen zu einem Banana Bread oder ähnlichem zu verbacken. Herausgekommen sind dabei diese herrlich saftigen Muffins, die am besten noch lauwarm aus dem Ofen schmecken. Statt wie sonst immer Schokolade zu Schokolade zu greifen, entschied ich mich für eine wesentlich gesündere Alternative, nämlich gefrorenen Sauerkirschen. Durch die Reife der Bananen habe ich auf Zucker verzichtet und stattdessen ein wenig Ahornsirup beigemengt, da ich den Geschmack so liebe.
Die Muffins sind anders als die kompakten Auslagen beim Bäcker durch das Mandelmehl relativ fluffig und gehen beim Backen daher auch nicht so auf. Man könnte sie auch als kleine Schwester bezeichnen, wodurch so ein kleiner Muffin mit wenigen Hapsen im Mund verschwindet. Der perfekte Snack für zwischendurch, bei dem man gerne ohne schlechten Gewissen zugreifen darf.
Ehrlich gesagt bin ich für das kurzzeitige Verschwinden des Briefkastenschlüssels ganz dankbar. Denn wie wären wir sonst an die Muffins gekommen?
xoxo
Christine
Bananen-Sauerkirsch-Muffins
- 2 Eier
- 2 kleine sehr reife Bananen (ohne Schale ca. 200 g)
- 3 EL / 45 ml Sonnenblumenöl
- 75 g Ahornsirup
- 100 g gemahlene Mandeln
- 50 g gemahlene glutenfreie Haferflocken
- 25 g Kokosmehl
- 1 Messerspitze feines Meersalz
- 1,5 TL Backpulver
- 180 g tiefgefrorene Sauerkirschen
- Eine Muffinform mit Papierförmchen auslegen und den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- In einer Schlüssel die Bananen zermanschen, ich nehme dafür immer den Pürierstab. Die Eier, das Sonnenblumenöl und den Ahornsirup unterrühren.
- In einer anderen Schüssel die gemahlenen Mandeln, Haferflocken und Koksmehl mit dem Salz und Backpulver vermischen. Nun die Bananen-Eiermischung unterrühren (das geht am besten mit einem Teigschaber). Den Teig nicht überrühren, es dürfen noch Klümpchen zu sehen sein. Zum Schluss die gefrorenen Kirschen unter den Teig ziehen. Anschließend die Muffinformen befüllen und ca. 25-30 Minuten backen (Stäbchenprobe).
Ergibt je nach Größe der Muffinform 8-10 Muffins.
Hinweis: die Backzeit variiert je nach Größe der Muffinformen und Backofen. Bitte prüft daher bereits nach 20 Minuten die Muffins. Durch die tiefgefrorenen Kirschen sind die Muffins recht saftig, weshalb die Backzeit sich im Gegensatz zu frischen Kirschen verlängert.