Wir sind gestern auf Grund einiger Empfehlungen nach Santa Cruz gefahren. Und wie es mit Empfehlungen immer so ist, man ist entweder absolut begeistert oder total enttäuscht.
Das hängt natürlich auch damit zusammen, was man erwartet oder was man auch schon kennt. In meiner Vorstellung ist Santa Cruz mindestens genau so hipp, wie einige der zahlreichen Küstenstädtchen in Australien. Hier gibt es die besten Cafés, die schönsten Surferläden und allerbestes Essen.
Ha, lustig! Ich weiß gar nicht, warum in meiner Vorstellung beim Wort Santa Cruz immer Australien aufpoppte. Jedenfalls kann man es natürlich nicht vergleichen. Grundsätzlich finde ich Vergleiche auch absolut albern („Schau mal, ich kann viel höher springen als Du.“ Ja toll, und jetzt?).
Was mich in Santa Cruz tatsächlich sehr störte, waren die vielen Obdachlosen und Junkies, die vor den Geschäften saßen in Kombination mit der zahlreichen Polizei. Überall standen Polizeiautos und liefen Polizisten rum. Es wirkte so absolut grotesk, dass man sich fragte, ob die Polizei nun wegen der friedlichen Obdachlosen da ist oder ob gerade ein Bankräuber sein Unwesen in der Stadt trieb.
Die Einkaufsstraße oder Downtown oder wie auch immer man es nun nennen mag, war alles andere als hipp und locker. Sie war verklemmt! Man wandelte tatsächlich zwischen zwei Welten, auf der einen Seite die Armen, auf der anderen Seite, die mit Geld. Natürlich gibt es das überall auf der Welt, aber in Santa Cruz ist es mir extrem aufgefallen. Vielleicht auch gerade deshalb, weil Santa Cruz als absolut tiefen entspannt gilt.
Nachdem wir uns zunächst aus dem besten Eisladen der Welt, das schlechteste Sorbet aller Zeiten geholt haben, versuchten wir unser Glück im Hipster Café Verve. Es ist wirklich sehr geschmackvoll eingerichtet. Schlicht, aber dennoch hochwertig und gemütlich. Hipster eben!
Schade nur, dass zumindest mein Barrista keine Ahnung von seinem Job hatte. Ich nehme nämlich mal nicht an, dass der Espresso tatsächlich so dermaßen viel Säure enthalten sollte, dass ich sämtliche Gesichtsmuskeln zu einer grauenvollen Maske verzog. Mein Espresso im Verve schmeckte genau so, wie ich es aus vielen deutschen Cafés, die Espresso nur als Nebengeschäft betreiben, kenne. Was ich allerdings wirklich sehr schätze, war das Mineralwasser, dass sie zum Espresso reichten.
Etwas außerhalb des Stadtzentrums und weit genug vom Vergnügungsviertel entfernt, ist Santa Cruz tatsächlich ganz lauschig. An dem kleinen Leuchtturm treffen sich die Surfer, um von den Klippen ins Wasser zu springen. Es bringt Spaß, sie eine Weile zu beobachten und ihnen beim Wellenreiten zu zusehen.
Nicht nur Surfer finden es dort spitzenmäßig, auch fette Erdhörnchen (ja, sorry, sie sind wirklich dick), schauen aus den Erdlöchern raus und latschen einem fast auf die Füße. Ich frage mich, ob sie vielleicht kurzsichtig sind, denn meine Füße sind ja nun nicht gerade klein.
Auf dem Rückweg fuhren wir die Küstenstraße entlang nach San Francisco und genossen die wunderschöne Aussicht mit dien menschenleeren Stränden.
Habt ein tolles Wochenende und schmelzt mir bei der Hitze in good old Germany nicht davon!
xoxo
Christine
Hey, ihr ward doch gerade noch in Minnesota? …
Ja, das ging irgendwie doch schneller als gedacht. Aber nun verweilen wir erst einmal ein wenig an der Westküste.