Mit dem Lesen verhält es sich bei mir recht merkwürdig. Entweder lese ich gar nichts oder ich bin in einer Lesephase. Bei Letzter darf man mich bitte nicht ansprechen und es kommt mitunter vor, dass ich Bücher an einem Tag durchlese. Sobald mir dann jedoch etwas zwischen die Finger kommt, das mir so gar nicht liegt, vergeht mir meistens die Lust an Büchern. Ich gehöre definitiv nicht zu den Menschen, die Bücher zu Ende lesen, wenn sie mir nicht gefallen. Denn das sehe ich als absolute Verschwendung meiner Zeit an. Man trifft sich ja auch nicht weiterhin mit Menschen mit denen man so gar nicht auf einer Wellenlänge liegt. Und wenn doch, dann läuft bei einem etwas gewaltig schief.
Ich möchte beim Lesen unterhalten werden. Was ich gar nicht mag, sind langatmige Geschichten mit Bandwurmsätzen, bei denen ich bereiste nach dem fünften Wort den Zusammenhang verliere (falls es den überhaupt gibt). „Und dann flog ein zarter, junger Schmetterling, mit Fühlern lang wie die Wimpern einer Operndiva leicht flatternd, über den brüchigen, braunen Jägerzaun der 90jährigen Elsa, welche die besten Germknödel des ganzen Dorfes machte, das mitten in den Bergen…“. Äh nein danke!
Was ich auch nicht gerne lese, sind depressive, schwere oder blutrünstige Geschichten. Ich möchte mich in einem Buch verlieren und dabei entspannen. Und deshalb lese ich schrecklich gerne Krimis und hin und wieder auch einen Roman. Wenn das beides so gar nicht Eurem Geschmack entspricht, werdet Ihr in meiner Liste leider nicht fündig.
Interessanterweise habe ich vor wenigen Tagen bei Isa einen Artikel über das Nennen von Übersetzern gelesen. Es ging in dem Artikel darum, dass in Rezessionen neben dem Autor auch immer der Übersetzer genannt werden sollte, weil dieser dem Buch seine eigene Sprache gibt. Ich habe darüber vorher noch nie nachgedacht. Das liegt aber vor allen Dingen auch daran, dass ich keine Übersetzer kenne und somit nicht beurteilen kann, ob mir ein Buch auf Grund dessen eher nicht zusagt, weil derjenige nämlich immer schlechte Übersetzungen liefert oder ich es mir gerade deshalb kaufe, weil ich von seiner Arbeit absolut hingerissen bin. Ich werde da jetzt zukünftig mal drauf achten.
Aber nun endlich zu meiner Leseliste!
Krimis & Thriller
“ Kurschatten: Ein Sylt-Krimi“ von Gisa Pauly
Die Serie der Sylt-Krimis um die italienische Großmutter Mamma Carlotta liebe ich. Dabei bin ich mir noch nicht mal sicher, ob es sich hierbei um einen wirklichen Krimi handelt. Natürlich gibt es Leichen, aber es geht bei Mamma Carlotta eher amüsant als brutal zu. Während Carlotta ein Kurkonzert in Westerland besucht, stürzt nicht weit von ihr eine Frau vom Balkon. Es ist klar, dass sie sich auch dieses Mal in die Ermittlungsarbeiten ihres Schwiergsohns, einem Kommissar, einmischt. Das Buch ist wie immer unterhaltsam und macht definitiv Lust auf den nächsten Sylt Urlaub.
„Die Unbekannte“ von Peter Swanson (Übersetzer Fred Kinzel)
Vor 20 Jahren verschwand Liana spurlos. George, der sehr verliebt in sie war, konnte sie niemals vergessen. Als Liana plötzlich eines abends vor ihm steht und ihn um einen Gefallen bittet, steckt er kurze Zeit später in Schwierigkeiten, die tödlich enden könnten.
Ein Thriller, der immer wieder zwischen der Gegenwart und Vergangenheit wechselt. Normalerweise mag ich dieses Stilmittel nicht, hier ist es aber gekonnt eingesetzt. Das Buch ist spannend und lässt das Ende offen.
„Tödliche Wut“ von Linda Castillo (Übersetzerin Helga Augustin)
Ein Thriller, der in einer Amish Gemeinde in Ohio spielt und brutal beginnt. Ich habe mich bisher nicht mit den Amish auseinandergesetzt und fand es daher einfach interessant, einen Einblick in ihr Leben zu bekommen. An dieser Stelle möchte ich allerdings betonen, dass es kein Sachbuch, sondern ein Roman ist. Allerdings hat es mich zum Nachdenken angeregt und ich habe es mir nicht nehmen lassen, ein wenig im Internet über die Herkunft und Religion der Amish zu recherchieren.
Sadie Miller ist rebellischer Amisch-Teenager, der plötzlich spurlos verschwunden ist. Die Polizeichefin Kate ermittelt in dem Fall, eine Spezialistin bei Amish-Angelegenheiten. Kurze Zeit später stellt sich raus, dass noch zwei weitere Amish Mädchen vermisst werden.
„Ich vermisse Dich“ von Harlan Coben (Übersetzer Gunnar Kwisinski)
Eigentlich ist das gesamte Buch plump und seicht geschrieben. Ich würde empfehlen, dieses auf Englisch zu lesen, da es sich im Deutschen recht holprig liest (vielleicht ist es einfach nur schlecht übersetzt?). Auch wenn es nun wirklich literarisch kein Meisterwerk ist, baut der Autor einen gewissen Spannungsbogen auf mit einem für mich nicht vorhersehbarem Ende. Es eignet sich hervorragend für lange Bahn- oder Flugreisen.
Kate, eine New Yorker Polizistin, ist seit vielen Jahren überzeugter Single, da sie einst von ihrer großen Liebe verlassen wurde. Umso überraschter ist sie, als sie denselben Mann eines Tages auf einem Datingportal sieht. Kurze Zeit später wird sie von einem Teenager angesprochen mit der dringenden Bitte, seine Mutter aufzuspüren. Sie ist mir ihrem neuen Freund, den sie über ein Datingportal kennengelernt hat, übers Wochenende verreist und hat sich seitdem nicht wieder gemeldet.
Romane
„Tage wie Salz und Zucker“ von Shari Shattuck (Übersetzerin Nicole Seifert)
Ein wundervoller Roman, der von zwei ungleichen Frauen handelt, die durch einen Zufall zu den besten Freundinnen werden. Da ist einmal die unscheinbare Ellen, die zwar gerne alles beobachte und sich dazu Notizen macht, selbst jedoch den direkten Kontakt mit Menschen meidet. Meistens hat sie Glück und wird von niemanden wahrgenommen, bis sich eines Tages die dynamische, lebensfrohe, blinde Temerity in einem Bus neben sie setzt und Ellen in ein Gespräch verwickelt.
„Reise nach Kalino“ von Radek Knapp
Ein gewitzter Detektivroman, der humorvoll aber auch gesellschaftskritisch daherkommt – mein absoluter Favorit. Julius Werkazy ist ein erfolgloser Detektiv. Eines morgens erhält er einen Anruf von dem Gründer Kalinos, einem kleinen Land, in dem noch nie zuvor ein Mensch gewesen ist. Er soll den ersten Todesfall Kalinos klären. Mit den Bürgern des kleinen Landes, in dem jeder gesund und sportlich ist, darf er jedoch nicht sprechen.
Kochbücher
Zugegebenermaßen liest man ein Kochbuch natürlich ganz anders als einen Krimi. Aber auf die Liste gehören sie für mich dennoch.
„Mein Grillvergnügen: Leichte Rezepte, Marinaden und mehr“ von Lisa Lemke
Wie der Titel bereits verrät, findet man in diesem Buch alles, was neben Fisch und Fleisch beim Grillen nicht fehlen sollte. Von Kartoffelsalat, über Marinaden bis hin zu diversen Buttersorten (z. B. Chorizo-Butter ist alles dabei). Wer gerne grillt und keine Lust auf Soßen und Salate aus dem Supermarkt hat, sollte unbedingt mal einen Blick in das Buch werfen.
„Italian Kitchen“ von Anna Del Conte
Italian Kitchen habe ich in einem Mailänder Buchladen gesehen und geschenkt bekommen. Am meisten haben mich die vielen verschiedenen Risottogerichte verzaubert. Oh und nicht zu vergessen, mein Lieblingspastagericht aus den 90ern. Kartoffeln mit Nudeln. Jaaaa, ich liebe Kohlenhydrate.
„Indische Küche in London: Kulinarische Spaziergänge und Originalrezepte (GU Kulin. Entdeckungsreisen)“ von Gabriele Gugetzer
Dieses Buch habe ich von meiner Freundin Vera geschenkt bekommen. Es ist unglaublich toll, weil es in dem Buch neben Rezepten, auch Spaziergänge durch Londons Stadtviertel gibt. Natürlich mit einem kulinarischen Schwerpunkt. Nicht nur, dass der Magen beim Anblick der leckeren Rezepte knurrt, nein, auch die Reiselust wird gepackt.
Vielleicht ist ja ein Buch für Euch dabei. Ich freue mich auf Eure Lestipps!
xoxo
Christine
P.S. Einige Bücher gibt es auch als Hörbücher. Die Kochbücher nicht, aber das ist ja wohl klar, neeee?!
Und der aufmerksame Leser wird gemerkt haben, dass nicht alle Bücher auf dem Foto sind. Ömmmmm, weiß ich jetzt auch nicht, wie das passieren konnte.