Hi! Wie war Euer Wochenende und der Montag? Seid Ihr gut in die neue Woche gestartet?
Ich habe mir gestern Morgen Einlagen für meine Laufschuhe geholt, die ich eigentlich nicht brauche, weil der Arzt nämlich sagte, dass es vollkommen normal sei, wenn man seine Absätze schief ablaufen würde. Er mache das auch. „Das liegt nämlich auf schlürfen, sehen Sie?“ Äh ja! Bereits beim ersten Vorführen habe ich erkannt, wie schön er seinen Fuß hochhebt, absetzt und abrollt. Aber er führte es mir dennoch mehrfach vor, wiederholte seine Worte und verschrieb mir mal schnell ein paar Einlagen. Vermutlich, damit ich mich besser fühle. Die Einlagen passen genau in meine Schuhe (gut, ist jetzt auch nicht so die Überraschung, schließlich wurde ich nach meiner Schuhgröße gefragt) und sind extrem unbequem, was aber so gehören soll. Ja dann!
Und sonst so? Bastelt Ihr schon fleißig an der Osterdeko, schlagt Euch den Bauch mit Ostereiern voll oder fastet? Gut, ich nämlich auch nicht! Zur Osterdeko habe ich irgendwie ein gespaltenes Verhältnis. Auf der einen Seite finde ich bemalte, beschriebene oder bedruckte Eier ja ganz schön, aber sie dürfen bitte unter keinen Umständen ach nur ansatzweise kitschig sein. Aufgestellte Plüschhasen oder Hühner im Wohnzimmer ertrage ich genauso wenig wie kleine kitschige Osterkörbchen in pink gefüllt mit Kunstgras. Außerdem lohnt sich die Osterdeko gar nicht. Meine Tante hat nämlich immer gesagt, dass man nicht vor Karfreitag schmücken darf. Sie war zwar nicht religiös (oder anders gesagt, ging sie nicht in die Kirche, religiös kann man ja auch ohne sein), aber man durfte unter keinen Umständen vor Karfreitag schmücken. Wenn ich ganz genau darüber nachdenke, hat sie glaube ich immer erst Ostersamstag geschmückt. Warum weiß ich auch nicht mehr so genau. Vermutlich, wegen Jesus und der Kreuzigung. Schließlich fastet man ja auch vor Ostern. Allerdings lohnt sich das Schmücken am Samstag ja nun wirklich nicht, wenn man spätestens am Osterdienstag alles wieder ab schmückt.
Ich hätte zwar schon ein wenig Lust, auf ein paar Eiern zu bemalen, aber dann muss man die erst wieder auspusten und Unmengen von Rührei essen oder zwanzig Kuchen backen. Und dazu habe ich nun wirklich keine Lust. Also gibt es wohl auch keine Osterdeko!
Überhaupt nicht österlich, aber dafür sehr lecker, schnell und einfach gemacht, sind die Tagliatelle in Paprika-Pepperonicreme. Als ich vor Ewigkeiten einmal im Kochhaus war, schlenderte ich an einem sehr ähnlichen Gericht vorbei. Pappardelle mit Salsiccia. Ich kaufte mir das Rezeptkärtchen und die Salsiccia, die restlichen Zutaten hatte ich zu Hause. Nun ist es allerdings so, dass ich Salsiccia nicht sonderlich gerne mag. Das stellte ich übrigens erst fest, nachdem ich sie probiert habe. Nicht, dass mir jetzt jemand kommt mit „Ahaaaa und warum hast Du sie dann gekauft?“
Vielleicht liegt es daran, dass ich Schweinefleisch nicht besonders gerne mag und es deshalb auch niemals kaufe (bis auf sehr wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel Bacon). Die Salsiccia war mir einfach viel zu fettig und irgendwie sehr geschmacklos. Das einzige, was mir gut gefiel, waren die Fenchelsamen in der Wurst.
Daraufhin beschloss ich, das Gericht abzuwandeln (meine Kollegin sagte, dass es quasi nichts mehr gemein mit dem Original habe) und mir meine eigene Salsiccia zu machen. Da die Wurst im Originalrezept eh komplett zermatscht wurde, kaufte ich stattdessen Rinderhack und mischte ein paar Fenchelsamen runter, fertig! Vermutlich fallen sämtliche Italiener jetzt in Ohnmacht, aber ich kann es leider nicht ändern. Man kann ja nun auch nicht auf alles Rücksicht nehmen.
Statt einer Tomatensoße, habe ich eine Paprikaschote und Peperoni fein püriert, die so einen herrlich süß-scharfen Kontrast zu dem Fleisch bilden. Ein paar fein geschnittene Kräuterseitlinge, etwas Petersilie, einen Schluck Wein und Sahne nach Wahl und fertig ist ein traumhaftes Abendessen. Was ich an diesem Gericht nämlich wirklich schätze, ist die einfache und schnelle Zubereitung (unter 30 Minuten inkl. schnippeln). Auch wenn ich wirklich gerne koche, mag ich es nicht gerne, wenn man abends in der Woche ewig am Herd stehen muss. Ich mache nebenbei nämlich gerne noch etwas anderes und möchte nicht die gesamte Zeit im Kochtopf rühren, nur damit das Essen nicht anbrennt! Dafür ist dieses Gericht wie geschaffen!
Ich wünsche Euch eine tolle Woche. Lasst mich wissen, wie Ihr Eure Wohnung österlich verschönert.
xoxo
Christine
Tagliatelle in Paprika-Pepperonicreme mit Kräuterseitlingen und Salsiccia
- 250 g (glutenfreie) Tagliatelle oder Pasta nach Wahl
- 100 g Rinderhack
- 1 kleine Zwiebel, fein geschnitten,
- 1/2 TL Fenchelsamen
- 2 Kräuterseitlinge, geputzt, längs halbieren und in feine Scheiben schneiden
- 1 Peperoni
- 1 Paprika
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
- 1 Bund Petersilie, fein gehackt
- 250 ml Sojasahne (oder Schlagsahne oder andere vegane Sahne)
- 100 ml Roséwein (Ihr solltet den wählen, den ihr auch trinken mögt; es geht auch Weiß- oder Rotwein; bei letzterem sieht die Soße bloß nicht mehr so hübsch aus)
- 3 EL Olivenöl
- Meersalz
- Pfeffer
- Die Peperoni und Paprika entweder mit einem Pürierstab (Zauberstab) oder einer Küchenmaschine zu einer feinen Masse pürieren.
- In einer Pfanne etwas Olivenöl bei mittlere Hitze erwärmen und die Zwiebeln ca. 1 Minute glasig anbraten. Darauf achten, dass sie nicht anbrennen.
- Nun das Hackfleisch mit den Fenchelsamen und etwas Meersalz hinzugeben (ich drehe immer 3-4 Mal an meiner Salzmühle) und ca. 2 Minuten scharf anbraten. Das Fleisch sollte dabei schön krümelig werden.
- Die Kräuterseitlinige dazu geben und ca. vier Minuten mit anbraten (hin und wieder wenden). Sind die Pilze von beiden Seiten schön gebräunt, kurz aus der Pfanne nehmen und den Wein hinzugeben. Dieser sollte etwas einköcheln.
- In einem großen Topf die Nudeln laut Packungsanleitung kochen.
- Nun die Paprika-Peperonicreme, den Knoblauch Sahne und die Pilze in die Pfanne geben und ca. 4-6 Minuten köcheln lassen. Sollte zu viel Flüssigkeit verdampfen, einfach vorsichtig eine Esslöffel von dem Nudelwasser abschöpfen und unter die Soße ziehen (aber Achtung: vorsichtig starten, sonst habt Ihr am Ende eine wässrigere Soße). Die Soße jetzt abschmecken und ggf. noch mit Salz und Pfeffer nachwürzen.
- Bissfest gegarte Tagliatelle abgießen, zusammen mit gehackter Petersilie in die Pfanne geben und gut vermengen.
- Sofort servieren.
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Personen: für 2