Fast erschien es unmöglich, noch ein Zimmer für eine oder zwei Nächte in Strandnähe zu bekommen. Bereits vor Monaten war alles ausgebucht (sowohl Sylt als auch St. Peter-Ording), sodass ich den Wunsch, ein Wochenende am Meer zu verbringen, bereits von der Liste gestrichen hatte.
Durch einen glücklichen Zufall (hi Oma!) bekamen wir allerdings dann noch ein Zimmer für eine Nacht! Wie schön ist es doch, wenn man weiß, dass man abends nicht heim fahren muss, sondern am nächsten Morgen gleich wieder zum Strand flitzen kann. Alles fühlt sich gleich unbeschwerter an, man wähnt sich bereits im dreiwöchigen Sommerurlaub.
Auch auf Sylt war es dieses Wochenende so heiß, dass die Abkühlung im Meer eine wahre Wohltat war. Ich gehe weder in Schwimmbäder noch mag ich an überfüllten Stränden, egal ob Baggersee oder Meer, ins Wasser hüpfen. Mir ist es einfach zu eng und die Arme und Beine anderer möchte ich auch nicht im Gesicht haben. Ich brauche Platz!!!
Umso mehr liebe ich die Strände von Sylt, die insbesondere bei Rantum und Hörum meist recht leer sind. Lang und breit zieht sich der helle Streifen die Küste entlang. Man kann Sandburgen und kleine Strandhäuser aus Muscheln bauen, im Meer schwimmen oder einfach nur plantschen, faul in der Sonne liegen, dösen, lesen oder die Menschen beobachten.
Wer hungrig ist, mümmelt entweder sein Butterbrot oder stärkt sich in der Strandmuschel mit einem Salat, Steaksandwich oder Scampi aus der Pfanne. Besonders lecker sind übrigens die Kanarischen Kartoffeln, die sich ein bisschen wie Pommes im Schwimmbad in der Kindheit anfühlen.
In den Badepausen wollte ich eigentlich in meinem Buch lesen, Postkarten schreiben und beim Ausmalen des Bilderbuches der aktuellen Flow etwas meditieren (soll angeblich super gut klappen, ich habe jedoch vom starken Aufdrücken der Buntstifte nur einen Krampf in der Hand bekommen). Aber man kommt zu nichts am Strand! Die Familien um einen herum bieten ein solches Schauspiel, das man gerade zu gezwungen ist, ihnen sowohl zu zuhören als auch zu zuschauen.
Ein paar Strandkörbe weiter spielten der Müller und Neuer der Zukunft Beach Fußball. So fühlte sich die WM nicht mehr ganz so weit weg an, obwohl sie erst vor knapp einer Woche endete.
Am frühen Abend brachen die meisten auf, um irgendwo auf der Insel ein leckeres Abendessen zu genießen. Wer schnell war, kam zum Sonnenuntergang noch mal an den Strand und schaute der langsam ins Meer fallenden Sonne nach!
Es war wie immer super schön auf Sylt und am liebsten würde ich bereits nächstes Wochenende wieder auf die Insel fahren, wenn sie nicht so weit weg wäre. Oder noch besser, nach Cape Cod, aber da gestaltet sich die Anreise immer als so kompliziert.
P.S. Ich weiß schon, was ich auf die Sommerliste 2015 schreiben werde! Abendessen am Strand.
P.P.S. Alle Fotos sind mit dem iPhone gemacht.
Grad war ich mit Dir in Newport, und nun bin ich bei Dir an der Nordsee. Ich liebe alle nordfriesischen Inseln gleichermassen, aber Sylt ist für mich trotzdem ein ganz besonderer Ort.
Übrigens bin ich SEHR neidisch, dass Du solch ein Glück mit der spontanten Unterkunft hattest! Ich probiere schon die ganze Woche erfolglos, für kommendes Wochenende irgendwwo ein Ostsee-Bettchen für eine Nacht aufzutreiben, aber da ist nix zu machen. Wahrscheinlich fehlen mir Deine Oma-Connections ;)
Es freut mich sehr, dass Du mit mir um die Welt ziehst! ich will irgendwann auch mal weitere Insel in der Nordsee erkunden, allerdings ist Sylt einfach am besten von Hamburg aus ohne Aufwand zu erreichen.
Es ist übrigens das erste Mal gewesen, dass ich so ein Glück mit einer spontanen Unterkunft hatte. Vielleicht war der Vorteil, dass ich es Freitagabend probiert habe und so in den Genuss einer Storno eines anderen Gasts kam. Ich drücke dennoch feste die Daumen, vielleicht klappt es auch ohne die Oma Connection ;-)