Anfang April sind wir für wenig Geld nach Kopenhagen geflogen.
Easy Jet hatte die Strecke neu im Programm aufgenommen und lockte mit günstigen Tickets in die dänische Metropole. Zugegebenermaßen war ich relativ skeptisch, da ich bisher nur schlechtes über die Fluggesellschaft gehört hatte.
Meine Erfahrungen waren jedoch durch und durch positiv. Vielleicht lag es daran, dass ich mich im Gegensatz zu einigen Passagieren nicht darüber aufregte, dass man nur ein Handgepäckstück mit an Bord nehmen durfte. Bereits ein dreijähriges Kind zählt bei einem Trolly und einer Handtasche: eins, zwei = zwei Stück! Und siehe da, zwei sind eben nicht erlaubt. Wer der Fluggesellschaft Täuschung vorwirft, der hat bei der Buchung nicht aufgepasst. Es wird deutlich darauf hingewiesen, dass man nur ein Kabinengepäck mitführen darf. Insofern fand ich es doch leicht irritierend, dass sich andere darüber beschwerten.
Pünktlich und in einer quasi ganz leeren Maschine hoben wir ab und flogen im Abendlicht gen Norden. Die Flugzeit von Hamburg aus beträgt gerade mal 30 Minuten, was bedeutet, dass man Dank Lage des Flughafens in Kopenhagen innerhalb kürzester Zeit im Stadtzentrum ist.
Das Hotel war leider ein ziemlicher Reinfall, weswegen ich es an dieser Stelle weder nennen noch weiterempfehlen kann und möchte. Das finde ich eigentlich ziemlich schade, da ich mich bei anderen Blogs stets darüber freue, wenn sie einen guten Übernachtungstipp angeben. Das Hotel war optisch wirklich unglaublich schick, die Betten und Akustik jedoch ein absoluter Albtraum.
Auch wenn es die meiste Zeit eisig kalt und bewölkt war, so sind Spaziergänge durch Städte dennoch immer wieder reizvoll. Dieses Mal zog es mich fast ausschließlich in Geschäfte, statt in die zahlreichen Grünanlagen der Stadt. Zum einen war die Natur noch im Winterschlaf, zum anderen wehte eine kräftiger Wind durch die Straßen.
In einem Designer Shop gab es eine große Ecke von Ferm Living. Alle Lifestyle Leser und Blogger wissen sofort, wovon ich spreche! Ferm Living ist eine dänische Firma, die Produkte für die Küche, Wohnzimmer, Badezimmer und Co. designt. Quasi ein hochwertiges IKEA, aber ohne all die Möbel. Sie haben schickes Geschirr, Kissenbezüge, Accessories, alles, was den Wohnraum schöner werden lässt. Eigentlich ein Traum. Da allerdings gefühlt auf sämtlichen deutschsprachigen Lifestyle Blogs oder ständig Produkte von Ferm Living präsentiert und vorgestellt werden, ist mir das Ganze ein wenig zuwider. Die Produkte sind toll, gar keine Frage! Aber erstens finde ich einige Artikel etwas überteuert und zweitens möchte ich nicht etwas haben, was schon in x anderen Haushalten steht. Bei Designartikeln ticke ich nämlich komisch. Natürlich stört es mich nicht, wenn jeder 2. Haushalt ein Billy Regal irgendwo im Hause stehen hat. Aber ab gewissen Preislagen, unabhängig des Artikels, werde ich jedoch komisch. Dabei fand ich das schwarz-weiße Geschirr wirklich unglaublich schön! Ich habe mich einfach ganz lange satt gesehen und am Ende dann nichts gekauft.
In einem Einkaufszentrum, das direkt neben dem Hotel lag, gab es übrigens ein Aquarium, das sehr toll angelegt war. Viele bunte Fische, insbesondere auch kleine Nemos, tummelten sich in dem schönen Becken. Auf einmal raste ein riesiger Fisch mit Höchstgeschwindigkeit auf mich zu und versetzte mir einen ordentlichen Schrecken. Also schon klar, dass zwischen uns die Scheibe war, aber wer weiß schon, ob er diese nicht hätte durchbrechen können. Durch einen besonderen Schliff des Glases wirkten die Fischen aus manchen Perspektiven wirklich riesig. Stellte man sich dann eine andere Stelle, waren sie auf einmal winzig klein. Ich war absolut fasziniert und hätte stundenlang all die bunten Fische beobachten können. Allerdings hätte mir jemand eine Liege bringen müssen, denn so stehend finde ich es dann doch nicht so prickelnd.
Da die Wetteraussichten für den nächsten Tag in Malmö etwas besser waren, sind wir mit der Bahn ins benachbarte Schweden gefahren. Gut, ehrlich gesagt mag ich die Schweden so gerne und wollte unbedingt in meinem Lieblingssupermarkt in Malmö einkaufen gehen. Das Wetter war mir schnurzegal. Außerdem höre ich Schwedisch wesentlich lieber als Dänisch oder Norwegisch und verstehe hin und wieder auch ein paar Brocken. Garstig-arrogante Zungen behaupten ja, es sei sich so ähnlich, dass jeder in seiner Sprache sprechen würde und vom anderen verstanden werde würde. Hüstel! Warum genau gibt es dann überhaupt noch die drei Sprachen?
Am Bahnhof von Malmö gab es übrigens einen Flashmob. Dabei sind sich viele Leute in die Arme gefallen und strahlten wie kleine Honigkuchenpferde. Ich habe vorher noch nie einen Flashmob gesehen und war ganz aufgeregt, dass ich tatsächlich alle Bilder verwackelt habe. Außerdem habe ich vergessen, mir die neuste Mat + Vine zu kaufen. Das ist quasi wie das Magazin Essen + Trinken nur in schön. Mein Schwedisch ist jetzt nicht sonderlich brillant, aber Fotos anschauen und einzelne Wörter übersetzen kann ich sehr gut.
Da wir keinen fahrbaren Untersatz besaßen, schlenderten wir ein wenig durch die Stadt und stärkten uns mit einem leckeren Snack aus dem Supermarkt, den wir auch dort gleich verspeisten. Was soll man erst ewig durch die Gegend laufen, wenn man sich auch einfach neben die Kasse setzen kann? So sieht man gleich, was die anderen Kunden kaufen.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof liefen wir durch die Malmöer Hafencity. Auch hier wird immer noch genau wie in Hamburg viel gebaut, aber irgendwie etwas großzügiger. Die Häuser stehen nicht ganz so dicht beieinander, was mir besser gefiel. In wenigen Schritten ist man direkt am Meer und sieht am Horizont die Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden miteinander verbindet. Viel war im Viertel nicht los, sodass man die Natur und Umgebung auf sich wirken lassen konnte. Ich habe die Ruhe, anders als in der quirligen Fußgängerzone sehr genossen.
Dem Sonnenuntergang entgegen fuhren wir mit dem Zug zurück zum Kopenhagener Flughafen und hetzen gingen vollkommen entspannt zum Check-In Schalter.
Es war ein schöner, aber kurzer Ausflug nach Skandinavien. Ich würde, wenn es weiterhin so günstige Tickets gibt, viel häufiger dort hinfahren. Alleine schon, um mir jeden Monat die Mag + Vin zu holen.