Ich überlege, ob ich den Mann neben mir auf der Parkbank überfallen soll. Im Gegensatz zu mir ist er nämlich mit Proviant ausgestattet und genießt ein Erfrischungsgetränk. Und Ihr glaubt gar nicht, wie durstig ich bin. Ich hab mir nämlich, bevor ich los ging, noch ein Butterbrot gegönnt. Eigentlich war ich ja auf dem Weg zum Einkaufen, aber dann hab ich mich doch spontan für ein Sonnenbad an der Elbe entschieden. Ich muss sagen, dass es sich hier wirklich gut sitzt und ich es noch mehr genießen könnte, wenn eine Wasserflasche neben mir stehen würde.
Seit einigen Wochen probiere ich mich nämlich an einem neuen Brotrezept aus, dessen eigentliche Herausforderung die richtige Dosierung von Salz ist. Während die letzten Male das Brot meist etwas fad war, hab ich dieses Mal nicht mit Salz gegeizt. Huiii, Jodsalz in größeren Mengen zu verwenden ist keine gute Idee. Inzwischen bin ich mir auch nicht mehr sicher, ob es wirklich nur 1 TL war oder nicht doch mehr. Sollte ich irgendwann zu einem zufrieden stellenden Ergebnis kommen, teile ich meine Kenntnisse auf jeden Fall mit Euch.
Es ist kein großes Geheimnis, dass ich mich gerne an der Elbe aufhalte. Während ich zu Schulzeiten meist in Övelgönne abhing, zieht es mich inzwischen eher ins beschauliche Blankenese. Ja, ich bin spießig, aber auf all die Hippster, Touristen und It-Girls an der Strandperle habe ich dann doch keine Lust. Spätestens dann, wenn Lokalitäten in jedem Reiseführer zu finden sind, verliere ich das Interesse.
Daher habe ich meinen Spaziergang letzte Woche bei tiefhängenden Wolken sehr genossen. Es waren kaum Menschen unterwegs, nur einige wenige Einheimische mit ihren Hunden. I like it!
Krähen hüpften am Ufer entlang, die Luft war feucht und aus dem Fluss roch es leicht moderig.
Mein Blick fiel auf die bunt bemalte Mauer, zu der ich eine sehr gespaltene Meinung habe. Ja, es ist nicht so langweilig wie das grau, aber warum muss man jede freie Fläche bemalen?
Unbemalt find ich sie auch ganz schön. Mein Blick fiel auf die Hände und ich las im ersten Moment „eine mülde Gabe“. Hach, dachte ich, warum schreiben sie nicht milde, sondern mülde und was ist eigentlich mit der Million? Ääääähhh ja! Es geht um Küken, die auf dem Grill landen (oder so ähnlich).
Da ist wohl wieder das Kind in mir hoch gekommen, dass in den 80ern mit Mama an der Hand immer durch die Fußgängerzone zog und ständig den Spruch der Punks „haste mal ’ne Mark“ hörte. Was die wohl heute so machen?
Statt einem Punk hat vielleicht eher ein überzeugter Veganer auf das Problem der Massentierhaltung aufmerksam machen möchte. Ich weiß es nicht. Jedenfalls sorgte das Bild kurzzeitig für ein Kichern, was den Künstler sicherlich freuen wird.
Ich werde jetzt mal den nächsten Supermarkt ansteuern, bevor ich verdurste. Denn inzwischen hat der Mann die letzten Tropfen aus der Flasche neben mir übrigens ausgegossen.
Happy Tuesday
xoxo
Christine
P.S. Und einen Blick in den Sonnenuntergang – quasi live. Damit Ihr auch seht, dass ich wirklich draußen bin.
Das was der Künstler mit dem Bild sagen wollte ist, dass jeden Tag (mindestens) 1 Mio männliche Küken lebendig geschreddert, werden weil sie nicht wirtschaftlich sind.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schreddern-von-kueken-gegen-das-gemetzel-1.2558403
Trotzdem ein schönes laaanges Wochenende :-)
jetzt wo Du es mit dem Schredder wähnst, sieht es gar nicht mehr so nach einem Grill aus. Allerdings habe ich am Elbstrand einfach nur einen Grill erkannt, denn Schredder gibt es da nicht.
Dir auch ein tolles langes Wochenende! Genieße es.