Eigentlich wollte ich mich aus dem Winterschlaf in chronologischer Reihenfolge zurückmelden. Doch ein Life Lately würde das Internet zum Erliegen bringen, da ich hierfür einfach zu viele Fotos habe.
Auf dem MacBook schlummern bereits die anfängt zu einem Beitrag über Seattle, aber das liegt im Kofferraum unseres Autos, an das ich während der Fahrt einfach nicht ran komme.
Wir haben es getan und sind trotz Stirnrunzeln anderer ins Flugzeug gestiegen, um einen Teil unserer Elternzeit an der nordamerikanischen Westküste zu verbringen. Los ging es in Seattle, wo es vor allen Dingen viel geregnet und gestürmt hat. Wenn ich Regen sage, dann meine ich Regen. Aber nicht den Hamburger Nieselregen, sondern richtige Güsse, bei denen man bereits nach wenigen Schritten nass ist. In Amerika ist eben alles größer. Nicht nur die Autos und Milchtüten, sondern auch der Regen.
Wir ließen es uns dennoch gut gehen und haben sehr viel gegessen, insbesondere Kuchen in allen Formen.
Eigentlich wären wir gerne noch länger in Seattle geblieben, da das Wetter zu Mitte der Woche endlich gut wurde. Zwar waren die Temperaturen nicht so sommerlich warm wie in Deutschland, aber ganz ehrlich?! Bei 28 Grad habe ich dann auch keine Lust stundenlang durch die Stadt zu latschen.
So sehr wir die grüne Metropole im äußersten Norden der Westküste lieben, so sehr zog es uns dann auch weiter gen Oregon, dem Bundesstaat, der irgendwie ruhig, unaufregend, erholsam und dennoch auf seine Weise unterhaltsam ist.
Ich bin kein Outdoor Mensch, wandern liegt mir nicht (ich schrieb schon einmal darüber) und dennoch habe ich Oregon in mein Herz geschlossen. Die Küste ist hier einfach atemberaubend. Wenn die dicken Wolken an den Tannen und Klippen hängen, entsteht eine wunderschöne Atmosphäre. Blauen Himmel und Sonnenschein, die ich mir sonst immer wünsche, vermisse ich in solchen Momenten nicht.
Wir steuerten als erstes Ziel Astoria an. Über die winzige Stadt in Oregon, die direkt an Washington State grenzt, schrieb ich bereits hier. Ein wenig verschlafen wirkt der Ort, doch auch hier drehen sich die Uhren weiter. Der kleine Geschenkeladen, der die beste Bodylotion führte, die nicht nur gut roch, sondern meine Haut auch wirklich hervorragend pflegte, hatte die Creme aus dem Sortiment genommen. Auch ansonsten war die Auswahl an Schmuck, Postern und Kleidung nicht mehr so schön wie bei unseren letzten Besuchen. Geld gespart, dachte ich mir, dass wir lieber an anderer Stelle ausgeben können.
Dafür hatten wir dieses Mal ein Hotelzimmer mit Blick auf den Columbia River und die fetten Seelöwen. Wirklich sehen könnte man die Vieher nicht, aber dafür hören. Falls Ihr glaubt, dass die Seelöwen zumindest nachts zur Ruhe kommen, dann irrt euch. Sie lärmten tatsächlich ununterbrochen wie eine Horde Jugendlicher auf Klassenfahrt. Wir genossen den Ausblick auf die Bucht und Haylee zeigte große Begeisterung am Balkon, den sie zum Leidwesen des Mannes auf und ab krabbelte. Er hielt den Spalt zwischen Geländern und Boden dann doch für zu groß, während ich fand, das es passte.
Von Astoria aus zog es uns weiter ins wunderschöne Cannon Beach, das letztlich ein touristischer Badeort ist, so wie es ihn überall auf der Welt gibt. Gallerien, Restaurants und Souvierniershops reihen sich aneinander. Während der Ortskern selbst nicht wirklich interessant ist, begeistert der Strand wohl wirklich jeden. Er ist lang und breit, sodass man wirklich Platz hat. Ihr wisst ja, bei den Amis ist alles größer, nicht nur die Autos und Milchtüten, sondern eben auch die Strände! Ich kann es nicht leiden, wenn ein Strand (am Meer) nicht größer als eine Fußmatte ist. Da bekomme ich sofort Platzangst.
Leider war das Wetter auch in Cannon Beach nicht ganz so prickelnd, sodass wir die Outdoor Zeit doch sehr einschränkten. Wir hatten beim Packen unserer Koffer auf etwas mildere Temperaturen gesetzt und die dicken Klamotten daheim gelassen. Durch den Wind war es am Strand dann doch zu kalt, um im Sand zu spielen oder ausgedehnte Spazeirgänge zu unternehmen.
Meine persönlichen Highlights von Astoria und Cannon Beach waren übrigens die Coffee Shops und die Brauerei Public Coast Brewing Co. Letztere serviert hervorragende Burger, allerbeste Pommes (endlich habe ich sie gefunden) und Zwiebelringe, natürlich alles glutenfrei. Es schmeckte fantastisch und wieder frage ich mich, warum es so etwas nicht in Deutschland gibt. Simple und ohne chichi.
xoxo
Christine
Ach, wie schön! Cannon Beach ist tatsächlich immer eine Reise wert, zumindest der Strand ist ja (wenn es nicht gerade regnet und zu doll stürmt) wirklich sehr schön zum spazieren.
Genießt eure Zeit!
Vielen Dank! Eigentlich hatten wir gehofft, richtig viel Zeit mit Haylee am Strand zu verbringen, aber dafür müssen wir dann wohl noch mal wieder kommen. Zum Schlafen eignet sich er Ort übrigens nicht sonderlich gut. Teuer und schlecht ;-)