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Alltag | Freitagslieblinge

Fünf Freitagslieblinge am 22. September 2017

September 22, 2017

Ich bin ehrlich, mir fällt es diese Woche schwer, die fünf Freitagslieblinge zu finden. Die Woche verlief ganz anders als geplant und am Ende bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Keiner hatte Zeit. Die einen sind im Urlaub, die anderen so gut wie, andere wiederum sind mit Vorbereitungen für eine Feier beschäftigt, wieder andere auf Geschäftsreise oder aber stets verabredet. Ich saß am Ende der Woche frustriet und heulend daheim, bis ich beschloss, doch selbst die beste Gesellschaft zu sein, die man sich wünschen kann.

Ein Lieblingsbuch habe ich nicht, auch wenn ich wünschte, dass es anders wäre. Ich bin extra noch in die Bücherhalle (das ist in Hamburg die öffentliche Bibliothek) gegangen, habe aber nichts gefunden, was mich anspricht. Entweder muss es ein Krimi sein oder aber ein Buch, das fröhlich macht. Ich kann einfach nicht verstehen, wie schwere, tragische oder beinahe depressive Geschichten einem dermaßen großen Hype erliegen. Literatur ja, aber bitte mit einem schönen Ende. Ansonsten muss ich doch einfach nur die Zeitung aufschlagen und von all den schrecklichen Naturkatastrophen lesen, die sich momentan aneinanderreihen. Wenn schon kein Krimi, dann doch bitte ein feiner Roman, in dem etwas Leichtigkeit mitschwingt und bei dem man so richtig glücklich wird. Das ist für mich Literatur, welche die größte Auszeichnung verdient.

Der Moment nur für mich alleine, ist diese Woche schwer auszumachen. Ich habe gut zwei Stunden die Wohnung geputzt, war beim Yoga und der Krankengymnastik. Es waren die drei Momente, bei denen ich wirklich alleine war, sie aber nicht genossen habe. Manchmal find ich putzen ja befreiend, aber dieses Mal habe ich es nur gemacht, da wir am Samstag Besuch bekommen und ich keine Lust hatte, den Samstagvor- oder -nachmittag mit Aufräumen und Co. verbringen. Das Yoga lag mir diese Woche auch nicht sonderlich. Die eine, etwas ältere Teilnehmerin, kommt jedes Mal, aber auch wirklich jedes Mal zu spät. Ich rede hier nicht von fünf Minuten, nein, es sind fünfzehn oder mehr. Sie bringt dermaßen viel Unruhe in den Raum, dass ich ausflippen könnte. Das macht man natürlich nicht beim Yoga, denn da ist man ja ganz gelassen. Funfact: die Tante ist PEKIP oder DELFI Trainerin (das sind die, die Babygruppen leiten) und findet die heutigen Mütter unmöglich, die sich NUR noch mit ihrem Smartphone, nicht aber ihrem Kind beschäftigen. Kann ich verstehen! Aber wenn man schon die neumodische Technik und den damit verbunden Lebensstil verdammt, kann man ja vielleicht einfach mal an alten Werten festhalten, nämlich pünktlich sein. Ihr merkt, ich bin sehr geladen! Der eigentliche Grund war allerdings nicht Madame Ich-komme-gerne-zu-spät, sondern viel mehr die Übungen und die Mediationsaufgabe am Ende der Stunde. Dort sollte man gefühlt eine Ewigkeit „Ich bin, ich bin“ sagen. Ich weiß gar nicht, was die Mediation genau bewirken sollte. Mich machte sie mit der Zeit immer aggressiver, nicht aber bewusster oder entspannter.

Daher ist mein Lieblingsmoment der Woche das Kastaniensammeln. Da war Haylee zwar dabei, lag aber plappernd in ihrem Kinderwagen. Ich finde, dass ich das durchaus als einen Moment nur für mich durchgehen lassen kann. Kastaniensammeln war schon in meiner Kindheit einer meiner größten Leidenschaften und ehrlich gesagt hat es sich nicht geändert. Eigentlich wollte ich die Kastanien für ein Fotoshooting mit Haylee nutzen. Aber nachdem ich gerade mit den Nüssen mühsam die Zahl fünf, für fünf Monate, geformt hatte, wischte das Fräulein die Kastanien einmal über den Boden. Also habe ich sie einfach nur so neben das Baby gelegt.

Der Moment mit Baby und Mann war der Besuch auf dem Lichterfest der Waitzstraße. Die Waitzstraße ist eine kleine Einkaufstraße, in der ich mal gewohnt habe. Ende September findet hier immer ein Straßenfest mit Ständen der Geschäfte statt, an den Essen und Trinken verkauft wird. Viele Geschäfte stellen Kerzen oder Fackeln auf und lassen die Straße in einem gemütlichen Licht erscheinen. Wir haben in unserem Lieblingscafé ein Glas Wein getrunken. Da die Gläser alle waren, haben wir sie in großen Plastikbechern serviert bekommen. Und soll ich Euch was sagen? Der Wein hat besonders gut geschmeckt. Manchmal ist anders doch gar nicht so schlecht.

Das Lieblingsessen war diese Woche Milchreis mit Pflaumenkompett. Ich mag eignetlich keine Pflaumen, aber das Kompott war ein Träumchen. Ich habe die Pflaumen mit einem winzigen Schluck Weißwein und ganz wenig Zucker eingekocht. Es schmeckte göttlich!

Die Inspiration der Woche habe ich im Kaufland Magazin gefunden, welches meine Mama mir mitgebracht hat. Besonders ansprechend ist das Cover ja nicht, aber dafür sind ein paar tolle Rezepte enthalten, zum Beispiel Broccoli Suppe oder eine Pilz-und-Hackbällchen-Pfanne, die ich in abgewandelter Form nachkochen werde.

Mehr Freitagslieblinge findet Ihr wie immer bei Ana von Berlin Mitte Mom.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende,
xoxo
Christine

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