Heute Nachmittag war ich im Kurzurlaub und habe mir ein wenig von der Magie zurück geholt, die einen stets umgibt, ganz egal ob man am Lago Maggiore, in der Wachau oder aber in Astoria ist. Man geht leicht und beschwingt durch die Straßen, nimmt die Welt viel intensivier wahr und freut sich über die netten Menschen, die man trifft.
Der Regen hatte bereits gegen Mittag nachgelassen und daher dachte ich mir, dass ein wenig Beine vertreten nicht verkehrt sein könnte. Außerdem wollte ich doch mal rasch beim Lieblingsplatz vorbeischauen und sehen, ob der Leuchtturm noch steht. Nicht, dass da so eine verrückte Touristin ist, die den einpacken will.
Zunächst war ich im Coffee Shop und habe dem Barista ziemlich kompliziert erklärt, wie ich den Kaffee gerne gemahlen hätte. „Nein, nicht für Filterkaffee. Eher grob, aber natürlich jetzt nicht zu grob. Wissen Sie, ich will so Cold Brew Coffee machen.“
Ah, meinte er! „Also French Press.“
Yes you got it!
Danach bin ich mit meinem Päckchen Kaffee die Einkaufsstraße runter gelaufen, was ziemlich doof ausgesehen haben muss, da ich keine Tüte dabei hatte. Ihr wisst ja „Save the planet“, wer braucht schon Tüten!
Auf dem Weg zum Wasser begegnete ich ausschließlich Einheimischen, die alle ganz freundlich grüßten. Sofort stellte sich der „Dorf-Modus“ bei mir ein. In einer Großstadt wird man ja eher als Serienkiller abgestempelt, wenn man wildfremde Menschen auf der Straße grüßt, auf einem Dorf ist es natürlich ganz selbst verständlich und gehört zum guten Ton. Mir gefällt es jedenfalls, wenn man seinem Gegenüber ein freundliches „hallo“ oder „moin“ zuruft. Vielleicht nicht gerade auf dem Times Square in New York, weil das einfach etwas anstrengend wäre, aber ansonsten find ich das ganz gut.
Die Luft war herrlich, klar und so frisch. Es war nicht mehr so schwül, wie die letzten Tage und vor allen Dingen auch nicht mehr ganz so kalt, wie heute Mittag. Irgendwann schwappte mir ein intensiver Lavendelgeruch entgegen und tatsächlich standen in einem Garten riesige Lavendelbüsche. Ich liebe diesen Geruch!
Selbst unten an der Elbe war wenig los. Ich überlegte kurz, ob ich mich für ein Glas Wein in die Kajüte setzen sollte, da weit und breit keine Wespen in Sicht waren, aber irgendwie hatte ich dazu keine Lust. Lieber wollte ich die Ruhe am fast menschenleeren Strand genießen und dem Plätschern der Wellen zu hören, was das einzige Geräusch war, dass ich wahrnahm.
Kurzurlaub ist toll! Ich kann Euch nur empfehlen, es mir nachzutun, einfach spontan los zu laufen, ohne eine vollgestopfte Handtasche oder Rucksack mitzunehmen. Lieblingsplätze findet man überall. Und direkt nach dem Regen sind sie am schönsten, denn dann ist meist kein anderer da.
Happy Wednesday
xoxo
Christine