Die letzten beiden Tage haben wir größtenteils auf der Straße verbracht. Frei nach dem Motto: „Roadtrip, wir kommen!“.
Eigentlich wollte ich auf der Fahrt ein Video zusammen schneiden, aber dafür hätte ich die tausend Filmteilchen von meinem Handy auf mein Notebook übertragen müssen, was nur im WLAN geht. WLAN gab es während der Autofahrt nicht. Nur, als wir einmal neben einem Nahverkehrsbus standen. Dem wollten wir allerdings nicht die ganze Zeit folgen, da er zufälligerweise nicht den gleichen Weg hatte, wie wir.
In unserem ersten Hotel auf dem Weg gen Norden, war das Internet spitze. Allerdings gab es dort auch einen tollen Pool. Und ganz ehrlich, Mondscheinbaden ist dann doch toller, als auf dem Hotelzimmer zu hocken, um einen Post zu schreiben und Bilder zu bearbeiten.
Unser zweites Hotel war leider ein Reinfall. Mal davon abgesehen, dass die Betten grottenschlecht waren, das Zimmer einer Sauna glich, obwohl draußen nur 15°C waren und es hellhörig ohne Ende gewesen ist, war das WLAN Netz grottenschlecht. Es gab mehrere Access-Points, die man ständig wechseln musste, damit man überhaupt mal kurz für drei Minuten mit den besten Freunden chatten konnte. Bilder via iMessage zu versenden ging nur mit Luft anhalten. Bloß nicht die sensible Datenleitung zusätzlich belasten.
Was ich an Roadtrips wirklich sehr mag, ist das Stoppen an Tankstellen, Rastplätzen, Supermärkten oder Fastfood Ketten. In Deutschland bringt mir so etwas übrigens gar keinen Spaß. Ich finde es bereits unverschämt, dass ich für die Benutzung einer Toilette bezahlen muss. Die Rastplätze, die wir angesteuert haben, hatten sehr saubere Toiletten, kostenloses, schnelles WLAN und einen schönen Shop, bei dem man Süßigkeiten, wie auch Obst oder Milch kaufen konnte. Und natürlich noch tausend andere Dinge wie Rücklichter, Angeln usw. Eben all das, was man während eines Roadtrips benötigt.
Sehr schön war auch unser Halt bei In-N-Out, meiner allerliebsten Burgerkette. McDonald’s you suck! Vermutlich kennt jeder von Euch bereits In-N-Out. Aber für die drei Leser unter Euch, die noch nicht das Vergnügen hatten dort zu essen, stelle ich es kurz vor. Das Angebot an Gerichten ist sehr überschaubar. Es gibt nämlich Burger, Pommes und Milkshakes. Das war’s. Und dabei gibt es auch nur Hamburger / Cheeseburger, bei denen man eine beliebige Anzahl an Patties (das sind diese Fleischklobse) wählen kann. Fertig aus! Jeder Burger wird erst nach der Bestellung zu bereitet. Es gibt keine Wärmelampen oder -platten. Das tolle ist, dass man z. B. seinen Burger mit Chilies pimpen kann (stehen aber nicht auf der Speisekarte, sie gehören zum sogenannten Secret Menu). Die Zutaten sind tatsächlich frisch, die Pommes bestehen aus Kartoffeln, so wie es sich gehört (und nicht in Weizenmehl gewendet, wie es die meisten Gastronomiebetriebe anbieten). Wer keinen Bock auf Kohlenhydrate hat, man achtet ja schließlich auch auf seine Linie, wenn man einen Burger isst, der wählt einfach den Protein-Style. Statt des Brötchens wird der Burger in ein Salatblatt gewickelt. Und zwar so, dass sich das Ganze auch noch gut essen lässt. Ich bin ehrlich gesagt sehr dankbar, dass es In-N-Out nicht bei uns gibt. Ich wäre nämlich ständig dort.
Und sonst so? Ab Nordkalifornien, kurz vor der Grenze zu Oregon änderte sich das Landschaftsbild. Es wurde hügelig, irgendwann fuhr man dann die Berge rauf und runter, vorbei an dem Mount Shasta, mit 4322 m dem zweit höchsten Vulkan der Kaskadenkette. Der Vulkan ist übrigens noch aktiv und brach zum letzten Mal 1786 aus. Ich kann mir das irgendwie schwer vorstellen, dass er auf einmal wieder Lava spüren wird, da er doch so friedlich aussieht. Aber mit dem Wissen hätte ich wenig Lust, auf dem Berg rum zu kraxeln.
Auf dem Weg zur wunderschönen Küste von Oregon sind wir dann noch an ein paar Hirschen vorbei gekommen, die faul in der Gegend rum lagen und sich das Gras schmecken ließen. Man konnte die Tiere auch durch ein kostenloses Fernglas beobachten, dass so gut war, dass man selbst ihre Zunge beim Schlecken des Mauls sehen konnte (die Tiere waren, wie Ihr unmerklich erkennen könnt, nämlich relativ weit weg). Sie hatten wenig Lust, ihren Hintern schleunigst zu mir zu bewegen, um dann schön zu posieren (Frechheit)!
An der Küste wehte ein ordentlicher Wind und hüllte sowohl uns, als auch unser Auto ordentlich in Sand ein. Dennoch war der Spaziergang trotz frischer Temperaturen nach mehr als sechs Stunden Fahrt so wohltuend. Wir beobachteten ein Kitesurfer, wie er erst seinen Drachen aufblies, um sich dann kurze Zeit später in die Wellen zu stürzen. Und ich ließ mich in die kleinen Dünen im Sand fallen und versuchte mit meiner Kamera, auf dessen Display ich überhaupt nichts sah (wie bescheuert ist eigentlich diese Displayerfindung), die kleinen Berge und Käme der Sandmassen aufzunehmen.
Es war herrlich!
Als wir uns abends unser Essen im Supermarkt holten und am Self-Check-Check Out standen, wurde der Barcode der Guacamole leider nicht erkannt. Sofort stürzte eine hilfsbereite Angestellte auf uns zu und fragte, ob wir den Preis kennen würden. Na klar, ich wollte den überteuerten Avocadotip nämlich eigentlich nicht kaufen und sagte „Ja, 5 Dollar“ (also ich sprach mit ihr Englisch, ist klar, ne? Aber als Service biete ich hier sogar einen Übersetzungsdienst an). „Okay, ich geb Ihn Euch für 2 Dollar.“
Hach, der Dipp schmeckte gleich dreimal so gut, ich pimpte damit noch mein Tiefkühlessen und war glücklich und zufrieden.
Wir machen uns jetzt auf den Weg zum Strand oder zum nächsten Fish ’n Chips Stand oder was auch immer uns über den Weg läuft.
Mehr Fotos gibt es bald!
Lasst es Euch gut gehen,
xoxo
Christine
Sehr schöne Bilder, wie immer :-) In-N-Out kenne ich tatsächlich auch nicht, müssen wir nächsten Mal dann wohl auch mal hin!
Kleine Notiz am Rande: „Elk“ sind Hirsche, Elche sind „Moose“. Auf deinem Bild sieht man Elk, also Hirsche :-)
Ha, sehr gut aufgepasst und aufmerksam gelesen. Den Patzer habe ich dann gleich mal korrigiert! Danke! Also ich bin von IN-N-OUT echt begeistert. Gut, ist aber auch einfach. Man drucke einfach ein paar Palmen irgendwo hin und schon bin ich dabei!