W E L T M E I S T E R !!!
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Was für ein Krimi, der sich gestern Abend im Stadion von Rio bot. Mit schweißnassen Händen fieberte ich mit und freute mich (maßlos untertrieben), als Götze den Ball endlich in das argentinische Tor schoss.
Und nun? Nun ist alles schon wieder vorbei. Morgen gibt es noch mal einen Empfang des Deutschen Teams in Berlin, aber dann? Was machen wir an den Abenden? Über was werden wir uns alle so einig sein, wie über die Leistung des Deutschen Teams? Wen feuern wir an? Hinter wem stehen wir geschlossen? Über wessen schlechte Schiedsrichterleistung sollen wir schimpfen? Wen umarmt die Bundeskanzlerin nun so herzlich? Und über was sollen wir jetzt eigentlich noch am Mittagstisch sprechen?
Ich überlege seit gestern Abend, wie man wohl das Lied der Sportsfreunde Stiller so betont, dass es sich irgendwie reimt. „54, ’74, ’90 2014 ja so stimmen wir alle ein“. Allerdings befürchte ich, dass mir spätestens in einigen Stunden die Lust daran vergehen wird, auf dem Lied rum zu singen.
Also heißt es, sich um zu orientieren. Weg von der Fußball WM, zurück ins normale Leben. So schwer kann es gar nicht sein, denn wenn wir ehrlich sind, haben wir uns auch vor der WM alle mit etwas beschäftigt, was uns Freude brachte, wenn vielleicht auch nicht in so einem riesigen Kollektiv.
Ich komme jetzt endlich dazu, meine London Fotos zu sichten und stelle fest, dass ich gar nicht so viele gemacht habe. Als wir Ende Juni für etwas mehr als 24 Stunden in die britische Hauptstadt geflogen sind, einfach nur so, kündigte ich im damaligen Wochenrückblick ja noch an, meine London Fotos mit Euch zu teilen. Halbherzig habe ich meine Fotos zwischen den Fußballspielen gesichtet und war damals der festen Überzeugung, Unmengen an Gebäuden, Menschen, Blumen, Tieren und Essen fotografiert zu haben.
Die Realität sieht anders aus. Es gibt kaum Fotos, denn das Wetter meinte es nicht ganz so gut mit uns und all den Pride und Wimbledon Besuchern. Immer wieder setzen heftige Regenschauer die Straßen der Metropole unter Wasser. Für ausgedehnte Spaziergänge durch die unzähligen Parks der Stadt war unsere Kleidung nicht wasserfest genug.
Und so begnügten wir uns damit, durch die Stadt zu schlendern, um in verschiedenen Cafés, Supermärkten, Geschäften und Restaurants immer wieder Schutz vor dem Regen zu suchen und natürlich zu schlemmen.
Du warst wie immer schön, London! Ab noch viel schöner ist das nun wahr gewordene Sommermärchen. Vielen Dank für die wunderbaren Fußballwochen! Es hat Spaß gebracht!!!