Der Weg von Walla Walla nach Portland führt entlang des Columbia Rivers. Er ist der längste Fluss im Nordwesten der USA und mündet, wen überrascht es , im Pazifik. Man kann sogar auf ihm segeln oder windsurfen, was ich nicht wirklich erwartet habe. Vielleicht lag es auch daran, dass es sehr windstill war und sich niemand auf dem Wasser befand.
Der Fluss fließt direkt zwischen den beiden Staaten Oregon und Washington State entlang und bildet einen herrlichen Kontrast zur Landschaft.
Eigentlich könnte man die ganze Zeit auf der Seite von Oregon, dem Hingway 84, gen Portland fahren, aber das Navi weiß es besser. In ihrer charmanten Art weist Madame darauf hin, auf Höhe von Maryhill das Ufer zu wechseln.
Ein Glückstreffer! Nicht nur, dass die Straße in Washington State wesentlich höher liegt und man so einen schönen Ausblick auf das Tal und den Mt. Hood hat, nein, man kann auch gleich einen Abstecher zum Stonehenge machen.
Das Maryhill Stonehenge wurde als Denkmal für die getöteten Soldaten zum Ende des I. Weltkriegs erbaut. Es ist eine Nachbildung aus dem englischen Stonehenge. Was der Erbauer sich genau dabei dachte, erschließt sich mir nicht wirklich.
Hill, das war der Mann, der das ganze finanzierte, glaubte, dass in Stonehenge Menschenopfer erbracht wurden. Das Mahnmal sollte an die Soldaten erinnern, die dem Kriegsgott zum Opfer gefallen waren. Ich hätte Hill gerne gefragt, welchen Kriegsgott er meint, aber er ist leider schon tot.
Ich habe den Bau einfach so genossen und noch viel mehr die Aussicht.
Auf Höhe von Hood River hieß es wieder, das Flussufer zu wechseln. Welch ein Glück haben die so viele Brücken. Einen Dollar kostete die Nutzung der Brücke, was ich in Anbetracht zu den Brückengebühren in der Bay Area von San Francisco spottbillig finde.
Hood River ist ein niedlicher Touriort, in dem man wunderbar eine kleine Kaffeepause machen kann. Souvenirshops und Restaurants reihen sich aneinander.
Bei Doppio Coffee & Lounge bekommt man neben Kaffee auch kleine Snacks wie ein frisch belegtes Sandwich oder einen knackigen Salat. Das Publikum ist eine gesunde Mischung aus jung und alt, ein bisschen Hippie, ein bisschen lässig, ein bisschen chic, ein bisschen sportlich, eben von allem etwas.
Weiter geht es dann den Highway 84 entlang, bis endlich Portland vor einem liegt. Je nachdem in welchen Stadtteil man fährt, erscheint die Stadt zunächst ganz unscheinbar, nicht voller Glitzer, sondern entspannt und gemütlich. Und so ist Portland auch. Schön, relaxt, bodenständig und so grün.