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FOOD, PHOTOS AND TRAVEL – LIFE IS WONDERFUL
Alltag

Ein Spaziergang durch Finkenwerder

Februar 10, 2014

Ich habe gerade einen veganen Schokokuchen in den Ofen geschoben. Ehrlich gesagt habe ich überhaupt keine Ahnung vom veganen Backen, sodass ich einige Zeit im Netz surfte. Die meisten Bilder sahen abschreckend aus, was natürlich nichts zu heißen hat. Einige Sachen lassen sich quasi überhaupt nicht recht in Szene setzen.

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Irgendwann wurde ich jedoch so ungeduldig, dass ich einfach die Sachen in die Rührschüssel schmiss, entlang hangelend an zwei völlig unterschiedlichen Rezepten. Es ist die dümmste Idee, die man so haben kann. Der Teig ist eine flüssige Matsche, der einfach nur davon fließt. Die klassische Brownie-Form habe ich mal gleich wieder brav in den Schrank gestellt, da ich befürchtete, den gesamten Teig innerhalb kürzester Zeit vom Backofenboden zu kratzen. Also habe ich zur Auflaufform gegriffen.

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Auf dem Herd köchelt eine Brühe und wartet darauf, zu einer würzigen Gemüsesuppe verarbeitet zu werden. Dazu habe ich überhaupt keine Lust, weil es in der Küche ausschaut, als wenn eine Bombe eingeschlagen hätte. Ich müsste also mühsam auf kleinsten Raum eine Süßkartoffel schnippeln, was absolut nicht möglich ist. Die Süßkartoffeln kann ich nämlich kaum schneiden, auch wenn ich massig viel Platz habe. Die sind immer so hart, das ich viel Raum benötige, um mit möglichst großen Gesten das widerspenstige Gemüsedings in Stücke zu hacken. Vermutlich sehe ich immer aus, als wenn ich gerade jemanden umbringe.

Jedenfalls habe ich mich statt Küche putzen oder kochen für bloggen entschieden. Ich hielt das für eine wesentlich bessere Idee.

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In den letzten Wochen habe ich mich hier recht rar gemacht. Zu mehr als dem Wochenrückblick konnte ich mich einfach nicht aufraffen. Das Grau in Grau der letzten Wochen machte mich müde, fast depressiv. Ich hatte einfach zu nichts mehr Lust. Nicht zum Bloggen, nicht zum Lesen, nicht zum Fernsehen, einfach zu nichts. Eine Freundin sagte zu mir: „Aber es ist doch Winter!“.

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Ja, es ist Winter. Aber mir ist nicht bewusst, das in irgendeinem Buch steht, dass es darum täglich grau sein muss. Es kann von mir aus schneien, bitterkalt sein, warm, es darf auch mal gerne einen Starkregen geben, aber nicht diesen dämlichen grauen Himmel. Da hat doch keiner was davon. Gut, vom jammern auch nicht. Aber manchmal klage ich schrecklich gerne übers Wetter.

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Dazu fällt mir übrigens ein, dass ich vor vielen Jahren mal eine Wohlfühllampe von Tchibo gekauft habe. Gott im Himmel. Was war das denn für ein Heini, der die erfunden hat und dann behauptet, dass es ganz natürliches Wohlfühllicht sei? Das Licht eignet sich wunderbar zum Putzen, weil ich nämlich keine Deckenbeleuchtung habe. Der aufmerksame Leser kombiniert messerscharf, dass das Licht damit unmöglich gemütlich sein kann. Hässlich ist die Lampe oben drein.

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Glücklicherweise gab es gestern einige Sonnenstunden, sodass ich die Lampe und das Putzen einfach ignoriert habe. Mit dem Dampfer ging es auf die andere Elbseite nach Finkenwerder. Meine Mama ist dort aufgewachsen und ich habe als Kind häufig meine Oma dort besucht. Ich bin kein großer Fan von Finkenwerder. Meine Oma wohnte in einer hässlichen Nachkriegsanlage, deren einziges Merkmal praktisch war. Dabei hat Finkenwerder auch schöne Ecken vorzuweisen. Vom Rüschpark ging es einmal quer gen Süden, vorbei an dem Alten Friedhof.

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Ich frage mich, warum man einen Friedhof einfach sterben lässt. Es sah jetzt nicht so aus, als wenn es keinen Platz mehr für weitere Gräber geben wird. Die Grabsteine sahen fast alle verwahrlost aus, sodass sich dem Besucher ein trauriges Bild bot.

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Der neue Friedhof lag auf der anderen Seite der Kirche im herrlichen Sonnenschein und entsprach den vermutlich neusten Normen, welche die letzte Ruhestätte heut zu Tage aufweisen muss.

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Ich habe den neuen Friedhof keines weiteren Blickes gewürdigt und bin stattdessen zwischen den Gräben und Obstplantagen zur Bushaltestelle gegangen, vorbei an der Tankstelle, an der wir sonntags immer die Bild für den Opa holten.

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Mit dem Bus durch den Elbtunnel zu fahren ist nach wie vor ein Highlight. Man brettert schnell über die Autobahn, während man den Blick auf Hafen und  Kohlbrandbrücke in vollen Zügen genießen kann.

Der Ausflug war einfach toll!

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Das nächste Mal packe ich einen Picknick Korb und spaziere stundenlang durch die Obstgärten. Denn die sind absolut zauberhaft. Und das Wetter? Das wird im Sommer auch nur so bombastisch werden!

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