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Alltag

Bereite Dich auf morgen vor und warum es Spaß bringen kann, doch mal wieder zum Sport zu gehen

Dezember 4, 2013

Manchmal gibt es so etwas wie Gedankenübertragung. Und das mit Menschen, die man gar nicht wirklich kennt.

Am Sonntagabend überkam es mich. Ich wollte endlich mal entspannt in den Montagmorgen starten, ganz ohne Stress und Hektik. Daher packte ich kurz vorm Zubettgehen meine Tasche für den nächsten Tag, inklusive Sportsachen. Ich fühle mich bereits seit Wochen nicht mehr wohl und hab mir schon vor Ewigkeiten fest vorgenommen, endlich mal wieder zum Sport zu gehen. Selbstverständlich hatte ich immer etwas sehr, sehr Wichtiges vor, allerdings hatte ich weder Lust noch war ich motiviert, abends noch zum Sportverein zu gehen. Ein Teufelskreis!

Als ich Montagmorgen aufstand, hatte ich gefühlt unglaublich viel Zeit. Ich habe im Badezimmer getrödelt und alles wieder super ordentlich an seinen Platz gestellt. Das kommt nicht immer häufig vor, insbesondere, wenn ich es morgens eilig habe und mich selber hetze. Aber am Montag war alles anders. Ich habe in Ruhe meinen Kaffee getrunken und dabei ein wenig im Internet gesurft.

Dabei bin ich auf Artikel bzw. den zweiten Beitrag zum Adventskalender (wir erinnern uns, es war der 02. Dezember) von Tastesheriff gestossen und freute ich mich so, dass ich ihren Tipp „bereite Dich auf morgen vor“, schon umgesetzt hatte. Bei Claretti gibt es jetzt nämlich jeden Tag einen Beitrag, quasi ein online Türchen, das man öffnen kann. So schön!

Es ist schon unglaublich, wie positiv sich ein guter Start in den Tag auszahlt. Selbst zum Feierabend war ich immer noch motiviert zum Sport zu gehen. Yes!!!

20131022-ZAJ_1983Katze

Auch wenn ich das letzte Mal gefühlt vor zehn Jahren beim Sport gewesen bin, hat sich doch nichts verändert. Außer die Haarfarbe der Trainerin (Kelly). Die dunklen Haare waren einem merkwürdigen Blondton gewichen, was mich die ganze Stunde über irritiert hat. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass derartige Veränderungen vorher mit mir abzusprechen sind. Ich habe nicht jede Veränderung gerne.

Ich wünschte, Ihr würdet einfach mal mit zum Sport kommen, da es mir unglaublich gute Laune bereitet hat. Und das lag jetzt nicht, wie der naive Leser oder gar Wissenschaftler vermuten mag, an der Bewegung, die Endorphine oder was auch immer erzeugt, nein, nein, dass liegt ganz und gar an dem Kurs, sprich den Teilnehmern.

Es gibt beispielsweise ein Mädchen (in echt ist sie eine Frau, aber ich mag das Wort Frau nicht, genau wie Mann, darum nenne ich die auch immer Jungs) das in jedem verdammten Kurs auftaucht. In wirklichem jedem! Ich bin ja nun lange nicht da gewesen und bin auch früher nur zu ausgewählten Kursen gegangen, aber wer war da? Miss Sporty! Sie besucht nicht nur einen Kurs wie  ich am Abend, nein, nein, sieht macht einfach alle Kurse mit. Witzigerweise sieht man es ihr aber überhaupt nicht an (oder es liegt an der schrecklichen Kleidung, die sie trägt). Ich darf das nämlich sagen, da ich noch unmöglicher aussehe. In Sportkleidung zu investieren widerstrebt mir sehr! Wenn ich am Ende der Stunde einen knallroten Kopf habe und durchgeschwitzt bin, ist es eh egal, was ich anhabe.

Jedenfalls ist es so, dass jede Stunde sehr ähnlich abläuft. Eigentlich müsste Kelly schon gar nichts mehr sagen, da alle wie kleine ferngesteuerte Roboter die Übungen absolvieren. Außer mir natürlich. Ich bringe den ganzen Kurs durcheinander.

20131022-ZAJ_1984Katze

Das lag aber nur daran, dass ich so lange nicht da war.

Ich würde Euch gerne Fotos zeigen, damit Ihr Euch ein besseres Bild machen könnt, aber fotografieren ist strengstens verboten. Daher erzähle ich jetzt im Schnelldurchlauf, wie so eine Stunde abläuft. Und da ich nicht ganz auf Fotos verzichten wollte, zeige ich Euch drei Bilder, die mit dem Thema absolut nichts zu tun haben. Ich mag aber Beiträge ohne Fotos nicht so gerne.

Zunächst gehen alle in die Halle und schnappen sich eine Matte, die sie dann irgendwo an den Hallenrand legen. Warum man das macht, ist mir immer noch nicht klar. So gibt es auf jeden Fall keinen Stau bei der Ausgabestelle, wenn die Matten dann zum Einsatz kommen. Oder ganz wie der Deutsche denkt „was man hat, hat man.“ Mallorca Urlaub und Liegestühle mit Handtüchern lassen grüßen.

Sobald man die Matte hat, geht man wie selbstverständlich nach vorne zu Kelly und holt sich ein Tube (das sieht aus wie ein sehr dickes Gummiband) ab. Einige Teilnehmer holten auch Hanteln, aber das war an diesem Montag falsch. Vielleicht waren sie noch im Vormontagsmodus. Denn das, ist wohlgemerkt, die einzige Abwechslung. Mal nimmt man Hanteln zu den Übungen, mal Tubs.

Zunächst gibt es immer ein Herz-Kreis-Lauf-Training, das im Grunde genommen äußerst witzig ist. Da ich aber immer so schnell außer Atmen bin, kann ich nicht lachen. Kelly weist zu Beginn darauf hin, das ihre Versicherung für die Verletzungen von Barfußträgern (das sind die ohne Schuhe) nicht haftet. Ich frage mich, für was ihre Versicherung überhaupt geltend gemacht werden kann, traue mich aber nicht zu fragen. Außerdem würde ich niemals auf den Gedanken kommen, barfuß durch die Halle zu joggen oder mir Hanteln an die Füße zu binden. Wie soll das funktionieren (ja, manchmal muss man die Hanteln an die Schnürsenkel binden).

Die ganze Zeit hören wir übrigens laute Musik, damit wir uns noch besser im Rhythmus bewegen. Damit Kelly nicht so schreien muss, trägt sie ein Mikro, das super stylisch aussieht. Einziges Manko, man versteht nicht, was sie sagt.

Daher bin ich ehrlich gesagt ganz dankbar, dass ich immer in der ersten Reihe stehe. So kann ich zumindest sehen, was sie macht. Alle anderen quetschen sich immer ganz hinten in die Reihe, was mir persönlich viel zu eng wäre.

Während des Herz-Kreis-Lauf-Trainings sollen wir boxen. Natürlich nur in die Luft. Dabei zieht Kelly komische Grimassen und ruft „boxen! Nicht so zart, sondern SO! Schaut her! Bämm, bäääm, bääääm“ und zielt mit harten Schlägen in die Luft. Ich fühle mich nicht angesprochen, was vor allen Dingen daran liegt, dass ich ganz genau weiß, wem ich gerade vor meinem inneren Auge ordentlich eins auf die Nase gebe.

Besonders schön ist es, als endlich die Tubs zum Einsatz kommen. Es gibt nämlich grüne und gelbe Bänder. Und siehe da, die Grünen sind stärker, die Gelben weicher. Ich renne sofort nach vorne und tausche mein grünes Band gegen ein gelbes. Eine Teilnehmerin neben mir greift beherzt zum grünen Band. Soll sie doch!

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Ich glaube, dass es mit den Farben Humbug ist, denn selbst das gelbe Band lässt sich schwer auseinander ziehen. Also absolviere ich die Übung für Anfänger, in dem ich das Band nicht wie alle anderen doppelt lege, sondern es nur einfach um die Handgelenke schwinge und es dann elegant vor dem Dekolletee auseinander ziehe. Sehr zur Freude von Kelly, die immer wieder ruft „wenn es zu schwer ist, legt das Band einfach, nicht doppelt“. Merkwürdigerweise will sich jedoch keiner die Blöße geben. Außer mir natürlich und einem Jungen ganz hinten in der letzten Ecke (es gibt so Spiegel in der Halle, ich sehe alles!!!).

Schließlich machen wir noch Bodenübungen, für den Bauch, versteht sich. Das Zählvermögen von Kelly lässt zu wünschen übrig. Sie zählt so „8 mal noch. 8, 8, 8, noch vier Stück“, zwischendurch quatscht sie dann irgendwas und sagt dann wieder „noch vier Stück“. Manchmal trällert sie dabei auch oder wirft Englische Wörter ein. Ihr Lieblingswort ist right!

Es ist irgendwie lustig und am Ende der Stunde freue ich mich, dass ich hingegangen bin.

Ich wünsche Euch einen tollen Tag und denkt dran, „bereitet Euch auf morgen vor“. Bis bald, xoxo

P.S. Die Fotos habe ich in Portland, Oregon und San Francisco, Kalifornien aufgenommen.

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